Joker Moukoko trifft: Dortmund zeigt Herz und schlägt Union

von Marcel Breuer | dpa17:39 Uhr | 08.04.2023
Dortmunds Donyell Malen (2.v.r.) jubelt mit seinen Mitspielern über seinen Treffer.
Foto: Bernd Thissen/dpa

Borussia Dortmund hat das Duell der Bayern-Verfolger gegen den 1. FC Union Berlin gewonnen und nach zwei harten Niederlagen wieder für Aufbruchstimmung im Titelrennen gesorgt.

Zum Abschluss einer bitteren Fußball-Woche mit der Niederlage beim Bundesliga-Gipfel in München sowie dem Pokal-Aus in Leipzig besiegte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic die Eisernen verdient mit 2:1 (1:0). Mit weiter zwei Punkten Rückstand bleibt der Revierclub am FC Bayern München dran. Zudem distanzierte der deutlich verbesserte BVB die drittplatzierten Berliner auf nun fünf Zähler.

Vor 81.365 Zuschauern in Dortmund brachte Donyell Malen (28. Minute) die Gastgeber zunächst in Führung. Kevin Behrens glich zwischenzeitlich für die Berliner aus (61.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Youssoufa Moukoko mit seinem Siegtor für riesigen Jubel im Stadion sorgte (79.). Für Überraschungsteam Union war die Niederlage vier Tage nach dem 0:2 im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt die nächste Enttäuschung.

«Deutliche Reaktion» gefordert

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke hatte vor der Partie eine «deutliche Reaktion» der Mannschaft gefordert, Terzic vor seinem 50. Bundesligaspiel als Chefcoach «ein anderes Gesicht» seines Teams. Zumindest personell sorgte der 40-Jährige drei Tage nach dem erschreckend schwachen Auftritt des BVB in Leipzig selbst dafür: In der Offensive waren Karim Adeyemi und Sébastien Haller wieder dabei. Im Mittelfeld stand der zuletzt kritisierte Youngster Jude Bellingham wieder in der Startelf. Unter anderen Kapitän Marco Reus musste zunächst auf die Bank.

Mit einer beeindruckenden Choreografie unter dem Motto «Für immer Westfalenstadion» stimmten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft auf die Partie ein. Auf dem Platz gestaltete Union das Spiel gegen einen engagierten, aber zu Beginn wirkungslosen BVB erst einmal ausgeglichen. Die Berliner, die in ihren vorherigen drei Partien jeweils in der ersten Hälfte große Probleme gehabt hatten, hielten gut dagegen und den Ball vom eigenen Tor fern. Viel mehr als eine Einzelaktion von Adeyemi, die dieser mit einer Schwalbe beendete, brachte die Borussia in den ersten 25 Minuten nach vorne nicht zustande.

Offenes Spiel mit besserem Ausgang für Schwarz-Gelb

Gleich in ihrer ersten wirklich gefährlichen Szene im Strafraum ging Dortmund dann aber in Führung. Malen entwischte Niko Gießelmann am Fünfmeterraum und musste eine flache Hereingabe von Raphael Guerreiro nur noch über die Linie drücken. Der BVB kontrollierte nun das Spiel und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Haller hatte die große Chance zum 2:0, scheiterte mit seinem Kopfball aber an Union-Keeper Frederik Rönnow. Der 30-Jährige war nach überstandener Verletzung ins Tor zurückgekehrt.

Union musste in der Offensive mehr tun und tat das auch. Die Köpenicker verlagerten die Partie häufiger in die Dortmunder Hälfte und bewiesen Effizienz: Mit der ersten großen Torchance glich Behrens per Flachschuss aus.

Die Begegnung war nun komplett offen. Beide Mannschaften spielten nach vorne. Mit unabsichtlicher Hilfe der Gäste belohnte sich der BVB für die Offensivbemühungen. Unions Paul Seguin spielte den Ball Moukoko in den Lauf und der Stürmer traf in seinem 50. Bundesligaspiel. Mit 18 Jahren und 139 Tagen knackte Moukoko als jüngster Spieler der Bundesliga-Historie die Marke von 50 Einsätzen.(dpa)



Es ist einfach angenehmer, als Blauer am Montag auf die Arbeit zu kommen.

— Bruno Labbadia, Trainer Hertha BSC, nach dem 3:1-Derbysieg gegen Union Berlin.