IFAB-Revolution – Gibt es demnächst eine Zeitstrafe statt Gelb-Rot?

von Fussballeck13:10 Uhr | 30.11.2023
Foto von KARIM JAAFAR/AFP via Getty Images
Foto: Foto von KARIM JAAFAR/AFP via Getty Images

Die International Football Association Board (IFAB) möchte demnächst über die Einführung von Zeitstrafen im Herrenfußball nachdenken. Demnach hätten die Unparteiischen dann die Möglichkeit statt gelb-rot die Spieler zunächst auf Zeit des Feldes zu verweisen, ehe der dauerhafte Spielausschluss folgt.

Teilnahme am Experiment „Zeitstrafe“ nicht verpflichtend

Die Regelung der Zeitstrafe gibt es bereits im Jugendfußball, dort können Spieler für Vergehen, die zwischen Gelb und Rot liegen, für fünf Minuten des Feldes verwiesen werden. DFB Schiedsrichterobmann Lutz Michael Fröhlich sagte der FAZ: „Die Zeitstrafe gibt es in Deutschland bereits vielerorts im Jugendfußball, in einigen Landesverbänden auch im Amateurfußball. Grundsätzlich sind die Erfahrungen damit gut“. Zusätzlich zu der Einführung von Zeitstrafen diskutiert die IFAB auch weitere Punkte, um die Schiedsrichter zu entlasten.

Es ist den Verbänden freigestellt, am Testverfahren der IFAB teilzunehmen. Noch sind auch nicht alle Details bekannt, wie das genau aussehen soll. Beispielsweise ist die Länge der Zeitstrafe für den Profifußball noch nicht bekannt. Lutz Michael Fröhlich möchte die finalen Entscheide der IFAB abwarten und sich dann mit seinem Team intensiv beraten, ob man an einer Testung des Systems teilnehmen möchte. Das Projekt könnte bereits in der nächsten Saison an den Start gehen.

Die Meinungen gehen auseinander

Einer, der dem Projekt eher kritisch gegenüber steht, ist Freiburgs Trainer Christian Streich. „Ich bräuchte es jetzt nicht“, teilte Streich der FAZ mit. Ganz anderer Meinung ist FIFA Schiedsrichterboss Pierluigi Collina. „Es hat in den englischen Amateurligen funktioniert, aber jetzt geht es um ein höheres Niveau“, sagt er. Man müsse etwas erfinden, das dem Profifußball würdig sei, fügt Collina hinzu.

Ob es zu Zeitstrafen in der Bundesliga kommen wird, darf also gespannt abgewartet werden. Ebenfalls bleibt abzuwarten, ob die Einführung einer solchen Zeitstrafe das Spiel wirklich fairer macht bzw. die Unparteiischen damit entlastet werden. Auch wie es auf internationaler Ebene bzw. in den internationalen Wettbewerben geregelt wird steht noch nicht fest.





Er hat uns geholfen. Vielleicht sollte er am Freitag noch mal anrufen.

— Bruce Arena, Nationaltrainer der USA, nach dem Achtelfinal-Sieg gegen Mexiko (2:0) und vor dem Viertelfinale bei der WM 2002 gegen Deutschland über einen Anruf von US-Präsident George W. Bush.