Hoffenheim beendet kurzen Höhenflug von Bayer

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:37 Uhr | 03.11.2018

Die TSG Hoffenheim hat den kurzen Höhenflug von Bayer Leverkusen jäh beendet. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann fügte der Werkself mit 4:1 (2:1) ihre dritte Heimniederlage in dieser Saison zu und kommt selbst durch ihren dritten Sieg in der Liga in Folge der Spitzengruppe immer näher.

Die Rheinländer, die zuletzt durch zwei furiose Siege bei Werder Bremen (6:2) in der Meisterschaft und bei Borussia Mönchengladbach (5:0) im DFB-Pokal aufhorchen ließ, bleibt hingegen im Mittelmaß stecken.

Joelinton (34., 73.), Reiss Nelson (19.) und Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (49.) sorgten drei Tage nach dem Pokal-K.o. bei RB Leipzig (0:2) für eine gelungene Generalprobe der Hoffenheimer für das entscheidende Gruppenspiel in der Champions League bei Olympique Lyon am kommenden Mittwoch. Bayer, das durch Karim Bellarabi (30.) zwischenzeitlich zum Ausgleich gekommen war, konnte dagegen kein Selbstvertrauen für das Spitzenspiel in der Europa League einen Tag später gegen den FC Zürich sammeln.

1899-Trainer Julian Nagelsmann hatte seine Startelf gegenüber der Pokalpleite in der BayArena auf acht Positionen geändert. Lediglich Kapitän Kevin Vogt, Adams und Nico Schulz durften erneut von Beginn ran. Sein Kollege Heiko Herrlich hatte im Vergleich zum Kantersieg in Gladbach nur Tin Jedvaj für Aleksandar Dragovic aufgeboten.

Vor 27.589 Zuschauern hatte die Extrem-Rotation bei den Gästen keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil: Joelinton hatte bereits in der dritten Minute die Führung für die TSG auf dem Fuß. Im Gegenzug verpasste Bayer-Kapitän Lars Bender per Kopf das Ziel nur um Haaresbreite.

So schwungvoll ging es weiter. In der zehnten Minute prüfte der ehemalige Hoffenheimer Kevin Volland TSG-Schlussmann Oliver Baumann mit einem Distanzschuss. Nach dem Abpraller lenkte Adams den Ball dann ins eigene Netz. Das vermeintliche Eigentor zählte aber nicht, da bei Vollands Schuss Lars Bender im Abseits gestanden hatte.

Der junge Engländer Nelson nutzte dann neun Minuten später ein Unachtsamkeit in der Bayer-Abwehr zu seinem fünften Saisontreffer. Nach dem Ausgleich des zuletzt überragenden Bellarabi, der kurz darauf als bis zu diesem Zeitpunkt bester Leverkusener mit einer Muskelverletzung vom Feld musste, brachte Joelinton 1899 erneut in Front. Die Pausenführung war verdient, da Hoffenheim in der Offensive zielstrebiger agierte und auch defensiv besser als Bayer stand.

In der zweiten Hälfte machte sich das Fehlen von Bellarabi bei den Hausherren bemerkbar, der eingewechselte Leon Bailey war zu keinem Zeitpunkt ein gleichwertiger Ersatz. Nach dem verwandelten Foulelfmeter von Grifo, den Tah an Joelinton verursacht hatte, vergaben Julian Brandt und Volland noch gute Möglichkeiten für Bayer. Joelinton machte dann aber den Decken drauf.

(sid)



Ich liebe das Zentrum von London, weil die Leute da einen Dreck drauf geben, wer du bist.

— Teddy Sheringham