Hoeneß prophezeit «Kopf-an-Kopf-Rennen» bis Saisonende

von Marcel Breuer | dpa09:07 Uhr | 18.03.2019

Nach seinem ersten Dreierpack in der Bundesliga stopfte James Rodríguez den Spielball in eine Tüte und nahm ihn als besonderes Erinnerungsstück mit nach Hause.

«Ich bin sehr glücklich über meinen ersten Hattrick. Ich hoffe, es kommen noch mehr», sagte der 27 Jahre alte Kolumbianer nach dem furiosen 6:0 (3:0) des FC Bayern am Sonntagabend gegen einen überforderten FSV Mainz 05.

Das nächste nationale Schützenfest nach dem 5:1 in Gladbach und dem 6:0 gegen Wolfsburg war eine starke Münchner Antwort - und das im doppelten Sinn: einmal auf das bittere Champions-League-Aus gegen den FC Liverpool, vor allem aber als kraftvolle Ansage im «rassigen Fernduell» (Thomas Müller) mit Borussia Dortmund um den Meistertitel.

«Wenn wir auf diese Art weiterspielen, denke ich, werden wir auch Meister», sagte James, der das 2:0, 4:0 und 5:0 erzielt hatte. Die weiteren Treffer erzielten Robert Lewandowski, Kingsley Coman und der 18 Jahre junge Kanadier Alphonso Davies, für den sein Tor eine Bundesliga-Premiere war.

Trainer Niko Kovac hatte allen Grund, sein Team und besonders James zu loben. Kovac sah «Spielwitz» und «Esprit» und resümierte: «Wir können beruhigt in die Länderspielpause gehen.»

Danach wird es dann richtig spannend. Nach dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg kommt es am 6. April in München zum direkten Duell mit dem punktgleichen Rivalen aus Dortmund. «Es ist das Spiel, auf das alle warten», sagte Bayern-Angreifer Müller. Im Zweikampf an der Spitze haben die Bayern ihren Vorsprung auf den BVB nach 17:1 Toren in den vergangenen drei Partien auf inzwischen sieben Treffer ausgebaut. «Das Torverhältnis kann noch wichtig werden», kommentierte Präsident Uli Hoeneß, der die Prognose stellte: «So, wie es aussieht, wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag sein.»

Hoeneß gestand, dass er den frühen K.o. in der Champions League «noch nicht verdaut» habe: «Da brauche ich noch ein paar Tage.» Beim 1:3 gegen Liverpool seien die eigenen Spieler «mit zu wenig Mumm» aufgetreten. «Wir haben das Liverpool-Spiel noch im Kopf gehabt, dementsprechend wollten wir unsere Antwort geben», sagte Kapitän Manuel Neuer. National dominieren die Bayern die Gegner aktuell wieder wie in den Vorjahren. «Wir wollen deutscher Meister werden mit allem, was wir haben», sagte Nationalspieler Niklas Süle.

(dpa)



Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt.

— Weltmeister Thomas Müller, FC Bayern, der gegen Bremen 70 Minuten auf der Bank blieb.