Pal Dardai sieht sich bei seiner erneuten Rückkehr als Trainer zu Hertha BSC vor einer Mammutaufgabe.
Pál DárdaiHertha BSC•Trainer•Ungarn
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«Das hat schon mal geklappt, aber diesmal brauchen wir dafür nicht nur harte Arbeit, sondern auch ein Quäntchen Glück. Jeder braucht Kraft, positive Energie und die Mentalität, positiv zu sein», sagte der 47-Jährige bei seiner Vorstellung als Chefcoach des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga.
Unabhängig vom Ausgang des Saisonendspurts mit nur noch sechs Spielen wird Dardai bei seinem Berliner Herzensclub bleiben. «Eigentlich war der Plan, dass ich im Sommer in die Akademie zurückkehre», sagte er. In der Nachwuchsabteilung hatte der Hertha-Rekordspieler auch schon vor und zwischen seinen ersten beiden Trainer-Engagements für die Profi-Auswahl in führender Funktion gearbeitet. «Beim Fußball zählt nur der nächste Pass», sagte er ausweichend zu seinen möglichen Plänen, doch dauerhaft Trainer zu bleiben.
Essenziell für den Klassenerhalt sei eine Auswahl an Führungsspielern, die er jetzt noch nicht benennen könne. Kevin-Prince Boateng als einziger emotionaler Anführer werde für den Klassenerhalt nicht reichen, meinte Dardai. «Dann können wir einpacken», sagte der Ungar. «Wir brauchen Führungsspieler», fügte er an.
Gespräche angekündigt
Welche Rolle er Boateng zukommen lasse, werde er in den nächsten Tagen durch Gespräch herausfinden. Der 36-jährige Boateng hatte im Vorjahr im Abstiegskampf eine entscheidende Rolle unter dem damaligen Retter-Trainer Felix Magath gespielt.
Dardai folgt auf Sandro Schwarz, der nach dem 2:5 gegen Schalke 04 am Sonntag beurlaubt worden war. Die Arbeit seines Vorgängers wollte der Trainer-Rückkehrer nicht kritisieren. Auf mehrfache Nachfrage sagte er jedoch: «Es gab viele Fehler, die man korrigieren muss. Ich sehe schon Dinge, die nicht funktionieren.»
Dardai hatte die Hertha schon von 2015 bis 2019 und im Jahr 2021 trainiert und zweimal vor dem drohenden Abstieg bewahrt. Die erste Bewährungsprobe beim dritten Trainer-Turn steht mit dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen an.(dpa)
Ich wollte irgendetwas sagen. Es sollte zwar etwas bedeuten, aber ich weiß nicht genau, was.
— Eric Cantona nach seiner Sechs-Monate-Sperre 1995 bei Manchester United und dem legendären ,,Seemöven"-Vergleich mit Journalisten.