Hertha BSC hat seine Sieglosserie in der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll beendet und darf sich in der Tabelle wieder nach oben orientieren. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Dreier setzte sich der ambitionierte Hauptstadtklub verdient mit 3:0 (1:0) beim FC Augsburg durch. Für die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia trafen Matheus Cunha (44.) per Foulelfmeter, Dodi Lukebakio (52.) und Krzysztof Piatek (86.).
Samstag, 07.11.2020
Damit haben die Berliner nach dem siebten Spieltag nun sieben Punkte auf dem Konto. Die Augsburger von Coach Heiko Herrlich kassierten nach dem starken Saisonstart nun schon die dritte Niederlage in den vergangenen vier Partien, mit zehn Zählern liegt der FCA dennoch im gesicherten Mittelfeld.
In Berlin hatten unter der Woche noch Differenzen zwischen dem Klub und Investor Lars Windhorst für etwas Unruhe gesorgt. Für die Zahlung der letzten 100 Millionen-Euro-Tranche, die laut Hertha bis zum 30. Oktober fällig geworden wäre, wurde ein neuer Zeitplan vereinbart.
Von dieser Unruhe war in der menschenleeren WWK Arena zumindest auf dem Feld nichts zu sehen. Die Hertha kontrollierte die Anfangsphase mit viel Ballbesitz, ohne aber gefährlich zu werden. Das Spiel plätscherte lange vor sich hin, die lautstarken Anweisungen der beiden Trainer hallten oft gut hörbar durch das Stadion.
Die Hertha kam durch Niklas Stark (27.), Dedryck Boyata (34.) und Jhon Cordoba (37.), der in aussichtsreicher Position den Ball verstolperte, zu Möglichkeiten. Generell strahlte aber keines der beiden Teams zunächst wirkliche Torgefahr aus.
Ein Abseitstreffer von FCA-Stürmer Andre Hahn (40.) wurde zu Recht aberkannt. Kurz darauf holte ausgerechnet Augsburgs Innenverteidiger Felix Uduokhai, der am Freitag erstmals in die Nationalmannschaft einberufen worden war, Jhon Cordoba im Strafraum von den Beinen.
Cordoba musste verletzt vom Platz, Cunha blieb cool und schob den fälligen Elfmeter zentral ins Tor. Es war der vierte Saisontreffer in der Bundesliga für den 21-jährigen Brasilianer. Nach dem Seitenwechsel legten die überlegenen Gastgeber durch Lukebakio nach, der aus kurzer Distanz Rafal Gikiewicz im FCA-Tor keine Chance ließ.
Joker Florian Niederlechner hatte nach einer Stunde den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch Hertha-Torhüter Alexander Schwolow entschärfte mit einer Glanzparade. Im Gegenzug verpasste Piatek mit einem Pfostenschuss (64.) die Entscheidung. Vier Minuten vor dem Ende war er allerdings treffsicherer.
(sid)
Die Spieler sind heute zum Teil kleine Bratwürste. Schlafmützen, die pennen, und kommen nicht aus den Füßen. Heute schleicht sich keiner mehr ins Trainingslager, früher mussten wir die Jungs mit dem Lasso einfangen.
— Reiner Calmund bringt eine Episode aus der Reihe ,,Früher war alles besser"...