Gerüchte um Ronaldo – So schlugen sich Weltstars beim BVB

von Carsten Germann08:00 Uhr | 18.08.2022
Foto: Imago

Borussia Dortmund und Cristiano Ronaldo (37) – Es ist bislang nur ein Transfergerücht. Aber eines, das zu vielen Überlegungen Anlass gibt. Von den Gehaltsvorstellungen des portugiesischen Fußballstars mal abgesehen, bieten vor allem die jüngsten Zahlen von CR7 bei Manchester United, aber auch die Leistungsdaten anderer Weltstars im Trikot des BVB Stoff für Diskussionen. Stand der Daten: 17. August 2022.

Das 0:4 von Manchester United von und mit Cristiano Ronaldo beim FC Brentford (Fussballdaten.de berichtete) war ein in mehrerlei Hinsicht historisches Spiel. Ein tieferer Tiefpunkt für den englischen Rekordmeister, der erstmals seit 1992 in der Premier League ans Tabellenende stürzte.

Tieferer Tiefpunkt für CR7

Für Cristiano Ronaldo höchst selbst war es ebenfalls ein Novum. Nie zuvor hatte der portugiesische Ausnahmefußballer in seiner fast 20 Jahre langen Profikarriere drei Liga-Pleiten in Folge hinnehmen müssen. Das 0:4 in Brentford, davor die misslungene 1:2-Heimpremiere gegen Brighton & Hove Albion und United-Schreck Pascal Groß und das 0:4 beim gleichen Gegner von der englischen Südküste bescherten ihm diese historische Negativ-Serie.

Auch sonst ließen Ronaldos Zahlen bei seinem zweiten Engagement bei United zu wünschen übrig. Nur 2006/2007 (17 Tore) traf Ronaldo in der Premier League seltener als im abgelaufenen Jahr.

Dass der BVB den in die Jahre gekommenen Fußballstar verpflichtet, ist unwahrscheinlich. Dennoch wäre es für die Bundesliga – wie einst bei den Transfers von „Senior“ Raúl auf Schalke oder Ruud van Nistelrooy („Van, the Man“) beim Hamburger SV (beide im Jahr 2010) – eine Riesen-Attraktion.

Nur 8 Startelf-Einsätze

Doch wie schwer oder wie leicht tat man sich in Dortmund seit 1997 mit so genannten Weltstars? Was ist mit den Hochkarätern, die an die Strobelallee wechselten?

  • Wie Thomas Häßler 1998. Mit der Verpflichtung des Welt- und Europameisters schien dem BVB nach einer tristen Saison ohne Europacup der Erfolg garantiert. Aber „Icke“ Häßler funktionierte neben seinem Nationalmannschaftskollegen Andreas Möller nicht und hatte offenbar auch keinen guten Draht zum BVB-Trainer-Rookie Michael Skibbe. Der gebürtige Berliner machte nur 18 Bundesliga-Spiele (2 Tore), von denen er gerade mal 8 in der Startelf begann. Dass er sein Premieren-Tor am 14. November 1998 gegen Schalke 04 (3:0) erzielte, konnte nicht helfen. Häßler schloss sich 1999 dem TSV 1860 München an.
  • Victor Ikpeba: galt bei seinem Wechsel zum BVB 1999 als Weltstar. Der nigerianische Stürmer hatte mit den „Super Eagles“ 1996 Gold bei Olympia geholt und war als französischer Meister bei der AS Monaco ein Transfer-Hotspot. In Dortmund wurde er bei einer Ablöse von umgerechnet 6 Mio. Euro und nur 3 Toren in 30 BL-Spielen zum Mega-Flop. Schon 2001 verlieh ihn der BVB an Betis Sevilla.

Ein Derby-Tor hilft nicht

  • Flavio Conceicao: Der Brasilianer, 2003 auf Leih-Basis von Real Madrid geholt, machte er nur 14 Bundesliga-Spiele. Der Treffer im Revierderby auf Schalke (2:2) blieb sein einziger für Schwarzgelb.
  • Ciro Immobile: Der Torschützenkönig der Serie A von Torino Calcio wurde 2014 als Nachfolger von Robert Lewandowski geholt, wurde aber zum Millionen-Missverständnis. Erst ab 2016 und bei Lazio Rom knüpfte der spätere Europameister aus Italien wieder an die alte Form an.
  • Paulo Sousa: Der Weltstar spielte zwar nicht lange bei der Borussia, hinterließ aber als Champions-League-Sieger 1997 und trickreicher Regisseur dennoch seine Spuren. Der für 3,6 Mio. Euro von Juventus Turin geholte Portugiese hatte in Dortmund leider zu hohe Ausfallzeiten.  


Wenn der Büskens nur halb so gut spielen würde, wie er Zäune hochklettert, wäre er Weltklasse.

— Rudolf Assauer