Gerüchte um Pulisic: BVB, bitte keine Nostalgie-Transfers!

von Carsten Germann09:00 Uhr | 29.06.2022
Foto: Imago

Seit Montag hält sich ein hartnäckiges Transfer-Gerücht um eine Rückkehr von Christian Pulisic vom FC Chelsea zu Borussia Dortmund. Würde der US-Amerikaner zum BVB zurück wechseln, wäre es der nächste „Nostalgie-Transfers.“ Diese Wechsel gingen allerdings selten gut…

Nur 2 dieser Spieler kann man als Transfer-Treffer sehen. Wie Mats Hummels (33), den man im Sommer vor drei Jahren für 30,5 Millionen Euro vom FC Bayern München zurück holte. Der Weltmeister von 2014 und führte den BVB 2021 zum bislang letzten Titel (DFB-Pokal).

Vom Rückhol-Transfer zur Klub-Legende

Trotz vieler Verletzungen und Rückschläge hat sich auch der 2012 von Borussia Mönchengladbach zurück gekaufte Marco Reus (33) in Dortmund Legendenstatus erworben. Mit 152 Pflichtspiel-Toren (Stand: 28. Juni 2022) ist Reus der viertbeste Torschütze der BVB-Vereinsgeschichte.

7 Saisontreffer 2022/2023 würden ihm reichen, um den legendären Manfred Burgsmüller von Platz 3 zu verdrängen. Reus hat, obwohl er das Team nie zur Meisterschaft und 2013 nicht zum Champions-League-Sieg führen konnte, die 17,1 Mio. Euro Ablöse längst eingespielt.

123 Pflichtspiele Ausfallzeit

Nuri Sahin kam 2014 von Real Madrid zurück nach Dortmund. Der defensive Mittelfeldspieler war für 10 Mio. Euro zu den „Königlichen“ gewechselt, wo er aber nur 4 Spiele in La Liga machte und im August 2012 zum FC Liverpool verliehen wurde. Auch bei den „Reds“ konnte der türkische Nationalspieler mit nur 12 Pflichtspiel-Einsätzen nie an die Form im BVB-Meisterjahr 2010/2011 (30 Spiele / 14 Tor-Beteiligungen) anknüpfen.

Sahins zweite Schaffenszeit bei den Borussen war von vielen Verletzungen überschattet. Seine Ausfallzeit lag bei 123 Pflichtspielen!

Nur eine Ausreißer-Saison nach oben

Mario Götze (30) war bei seinem in der Kommunikation einer Sensation gleich kommenden Wechsel zum FC Bayern München im Sommer 2013 mit 37 Millionen Euro Ablöse der bis dahin teuerste BVB-Abgänger aller Zeiten. 3 Jahre hielt sich Götze (inzwischen Eintracht Frankfurt) mit Licht und Schatten in München. Seine Rückkehr zum BVB offenbarte gesundheitliche Probleme, unter anderem setzte ihn eine Stoffwechsel-Erkrankung 130 Tage außer Gefecht. Nur eine Saison, 2018/2019, vermochte der Weltmeister von 2014 mit 25 Spielen und 14 Tor-Beteiligungen noch einmal zu überzeugen.

Von Manchester United in Dortmunds zweite Mannschaft

Kein Nostalgie-Transfer ging jedoch so daneben wie der des Japaners Shinji Kagawa. Einst als Transfer-Schnäppchen von Cerezo Osaka geholt, steigerte der Mittelfeldspieler seinen Marktwert in den erfolgreichen Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2012 mit 2 Meistertiteln und dem DFB-Pokalerfolg gegen Bayern München (5:2), bei dem ihn Manchester Uniteds Trainerlegende Sir Alex Ferguson (80) in Berlin persönlich beobachtete, auf 22 Millionen Euro. Die „Red Devils“ holten ihn für 16 Millionen Euro. Dortmund kaufte ihn 2014, im letzten Jahr unter Klopp, für 8 Mio. Euro zurück.

Kein guter Deal. Kagawa hatte – wie Götze – nur noch eine Ausreißer-Saison nach oben, 2015/2016 unter Thomas Tuchel mit 18 Tor-Beteiligungen (9 Treffern) in 29 Spielen. Unter Lucien Favre waren seine Tage beim BVB gezählt, zwischenzeitlich landete der Double-Sieger sogar bei der U23 des BVB und wurde nach Leihe zu Besiktas schließlich 2019 an Real Saragossa abgegeben. 



Wir Deutschen können Katar nicht verändern.

— Fredi Bobic, Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC, über die umstrittene WM in Katar.