Gegentore durch Pressing: Wenn Kölns Taktik nach hinten losgeht

von alessandro.baldrich19:24 Uhr | 08.11.2021
Doppeltorschütze Serge Gnabry (r) erzielt das Tor zum 5:1 gegen Kölns Torwart Timo Horn. Foto: Sven Hoppe/dpa
Foto: Sven Hoppe

Die Fußballphilosophie von Trainer Steffen Baumgart kann den FC Köln durchaus in Bedrängnis bringen. Das zeigt der „kicker“ in seiner Montagsausgabe anhand von zwei Beispielen auf. Dabei werden die Gegentore zum 1:1 Ausgleich gegen Union Berlin letzten Sonntag und der 0:1 Rückstand gegen Greuther Fürth am siebten Spieltag genauer unter die Lupe genommen.

Eine Seite bleibt immer offen

Das Schema läuft immer nach einem ähnlichen Prinzip ab. Rennt der gegnerische Außenstürmer die Seitenlinie runter, gehen sofort mehrere Rheinländer auf den ballführenden Spieler los. Das Ziel: Eine eigene Überzahl in solchen Situationen herzustellen, um den Gegner so unter Druck zu setzen. Hier sieht der Autor des Artikels aber das eigentliche Problem: Durch das Pressing ergeben sich so viele Freiräume und somit auch gegnerische Mitspieler, die für eine gewisse Zeit von der Verteidigung nicht gedeckt werden.

Der Bedrängte musste am Ende nur ein Querpass spielen, um die gesamte Hintermannschaft des dreifachen deutschen Meisters außer Gefecht zu setzen. In einer solchen Situation verlören die Verteidiger die Orientierung. Zu spät konnte man die späteren Torschützen an ihrer Aktion entscheidend stören. Dies sei der Preis für eine risikoreiche Spielweise, wie die Sportzeitung resümiert. Doch wird auch ein Gegenvorschlag präsentiert: Anstatt mit mehreren Spielern den Gegner anzugehen, reiche auch nur ein Kölner. Dies koste zwar Kraft, könne im Ernstfall aber Gegentreffer verhindern, da die anderen Spieler die gegnerischen Stürmer decken könnten.

Das System Steffen Baumgart: Bislang lief (fast) alles gut

Genau hier liegt aber das Erfolgsgeheimnis von Trainer Baumgart. Durch frühes Anlaufen und einen effektiven Druckaufbau konnte die Mannschaft bislang auch oft den Ball wieder zurückerobern. Besonders gut störten die Domstädter das gegnerische Aufbauspiel: In fast einem Drittel der Fälle eroberte man das Spielgerät bereits in der gegnerischen Spielhälfte. Dies führte dann zu einem nicht selten vielversprechenden Angriff.

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