Fußball-Bundesliga: Sechs Spiele, sechs Köpfe

von Marcel Breuer | dpa10:00 Uhr | 02.04.2022
Am 28. Spieltag in Leverkusen löst Hertha-Chefcoach Felix Magath (r) Co-Trainer Mark Fotheringham wieder ab.
Foto: Andreas Gora/dpa

Mark Fotheringham hatte seinen großen Auftritt - nun übernimmt der Boss: Am 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga kehrt Felix Magath tatsächlich als Trainer auf die Bank zurück, nachdem er seine Corona-Quarantäne überstanden hat.

Beim Spiel von Hertha BSC bei Bayer Leverkusen rückt der Schotte ins zweite Glied, und Magath ist gefordert, den jüngsten 3:0-Erfolg im Kampf gegen den Abstieg zu veredeln. Interessante Personalien haben auch die anderen Partien des Samstags zu bieten. Auf sechs Akteure wird zu achten sein.

Makoto Hasebe: Die Qualitäten des 38 Jahre alten Japaners sind bei Eintracht Frankfurt noch immer gefragt. Der Defensivmann wird gegen Aufsteiger Fürth in der Abwehrkette zum Einsatz kommen, weil Stammverteidiger Martin Hinteregger gesperrt ist. «Er hat sich super verhalten, als er nicht gespielt hat, und sich einen Einsatz verdient», sagte Cheftrainer Oliver Glasner über Hasebe. Dieser zählte zwar zuletzt nicht mehr zum Stammpersonal, hat aber in der Hinrunde in der Bundesliga und Europa League bewiesen, welchen Wert er für das Team noch haben kann.

Felix Magath: Nach 3452 Tagen Abstinenz nimmt Trainer Felix Magath in der Leverkusener BayArena erstmals wieder auf der Bank eines Bundesligisten Platz. Zwar stellte der 68-Jährige seine neue Mannschaft Hertha BSC bereits auf das Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim vor der Länderspielpause ein, doch den 3:0-Erfolg der abstiegsbedrohten Berliner verfolgte der frühere Nationalspieler aufgrund einer Corona-Infektion vom Hotelzimmer aus. Gegen Hoffenheim wurde Magath glänzend von seinem Co-Trainer Mark Fotheringham vertreten, der jetzt in die zweite Reihe rückt. Erfolgstrainer Magath gibt sich dennoch ganz als Teamplayer: «Ein Trainerteam funktioniert nicht anders als eine Mannschaft, da muss jeder seine positive Energie einbringen.»

Nico Schlotterbeck: Ein unnötiges Foul wie bei seinem Länderspiel-Debüt gegen Israel sollte sich Nico Schlotterbeck gegen die Bayern besser nicht leisten. Die Wahrscheinlichkeit, dass FCB-Torjäger Robert Lewandowski einen Elfmeter ähnlich wie Israels Yonatan Cohen verschießt, ist eher gering. Für Schlotterbeck, der auch gegen die Niederlande zum Einsatz kam, ist die Bayern-Offensive die nächste große Bewährungsprobe. Doch der Innenverteidiger traut sich viel zu, spätestens seit er in der Bundesliga-Vorrunde Dortmunds Topstürmer Erling Haaland ausschaltete und später sagte: «Ich habe in dem Spiel gemerkt, wie gut ich sein kann.» So hat sich der 22-Jährige ins Blickfeld von Topclubs gespielt - angeblich auch bei den Bayern.

Thomas Reis: Am bittersten Abend dieser Bochumer Fußball-Saison war der Cheftrainer coronabedingt nicht im Stadion, nun kehrt Thomas Reis auf die Bochumer Trainerbank zurück. Auch nach der abgebrochenen Partie gegen Borussia Mönchengladbach, die im Nachhinein für den Konkurrenten vom Niederrhein gewertet wurde, ist Reis zuversichtlich, was den Klassenverbleib des Aufsteigers anbelangt. «Ich schätze unsere Chancen weiterhin als sehr gut ein. Wir sind hellwach, haben genug Selbstbewusstsein, unser Polster auf die Abstiegsplätze zu halten oder auch wieder weiter auszubauen», sagte er. In Hoffenheim ist die TSG allerdings favorisiert.

Gonzalo Castro: Im Winter wechselte der Mittelfeldmann vom VfB zur Arminia. Stammspieler ist der 34-Jährige dort nicht, aber mit seiner Routine dennoch ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Achtmal lief Castro in der Bundesliga bislang für Bielefeld auf, davon zweimal von Beginn an. Dass er um Stärken und Schwächen des VfB weiß, könnte auch seinem neuen Arbeitgeber helfen. «Es ist doch ganz normal, dass man über die Konstellation redet. Er kennt viele Stuttgarter Spieler und auch das Trainerteam um Pellegrino Matarazzo», sagte Bielefelds Trainer Frank Kramer.

Erling Haaland: Spielt er? Oder spielt er nicht? Torjäger Haaland sorgt auch vor dem Topspiel zwischen Dortmund und Leipzig für Gesprächsstoff - diesmal jedoch nicht wegen seiner Suche nach einem neuen Club. Nach Aussage von BVB-Coach Marco Rose ist ein Einsatz des norwegischen Nationalspielers aufgrund einer Sprunggelenkblessur «sehr fraglich». Roses Leipziger Kollege Domenico Tedesco wertete die Aussage als taktisches Spielchen: «Auch wenn er laut Marco Rose für das Spiel fraglich ist, planen wir mit seinem Einsatz. Es ist das Topspiel. Ich bin mir sicher, dass der BVB alles daran setzen wird, dass er fit ist und spielen kann.»

(dpa)



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