Füllkrug-Transfer: One-Hit-Wonder-Stürmer beim BVB

von Carsten Germann14:53 Uhr | 05.08.2024
Foto: Imago

Goodbye, „Fülle“ – Niclas Füllkrug (31) ist am Freitag aus dem Trainingslager des BVB in Bad Ragaz in der Schweiz abgereist. Seit Montag ist klar: Niclas Füllkrug wird per Transfer zu West Ham United wechseln und Borussia Dortmund nach einem Jahr wieder verlassen. Das Portal Fussballdaten.de blickt zum „Fülle“-Abschied auf die Stürmer des BVB, die nur einen Sommer in Dortmund wirbelten.

Sky hatte bereits am Freitag berichtet, dass sich die Wege des Nationalstürmers und von Borussia Dortmund trennen würden. West Ham United wird 26 Millionen Euro für den EM-Teilnehmer zahlen.

„War nicht unsere Intention“

„Die Ereignisse in den letzten Tagen haben sich so ein bisschen überschlagen. Es war ehrlich gesagt nicht unsere Intention, das Thema Niclas Füllkrug nochmal so in Gang zu bringen. Das hat sich in den letzten zwei Tagen aber sehr schnell entwickelt, auch durch viele Gespräche, die wir natürlich mit dem Spieler dann geführt haben“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl bei Sky, „im Moment ist es so, dass wir ihn freigestellt haben.“

Mit der Ankunft von Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart hatte sich für Füllkrug eine neue Konkurrenzsituation ergeben. Mit dem Ergebnis, dass der Angreifer den BVB nach nur einem Jahr und 15 Toren in 43 Pflichtspiel-Einsätzen wieder verlässt.

Der Transfer zu den „Hammers“ bringt Füllkrug unter die Top 3 der teuersten Mittelstürmer, die der achtmalige Deutsche Meister jemals abgab.

Über allen steht allerdings der „Wham! Bam! I am a Man“ der Bundesliga, Pierre-Emerick Aubameyang, für den die Borussia im Januar 2018 eine Ablöse von 63,7 Mio. Euro vom FC Arsenal erhielt.

Manchester City zahlte 2022 mehr als 60 Mio. Euro für die Ein-Mann-Torfabrik Erling Braut Haaland.

18 aus 26 – und doch One-Hit-Wonder

Bis zum Transfer von Füllkrug vom BVB nach London auf Rang 3: Ein Stürmer, der beim Revierklub eines der seit 2010 verpflichteten One-Hit-Wonder durchging: Paco Alcácer. Dortmund holte den Spanier 2019 erst auf Leihbasis, dann fest vom FC Barcelona und gab ihn 2019/2020 an den FC Villarreal ab – für 23 Mio. Euro.

  • „Paco“ glänzte nur in der Fast-Meister-Saison 2018/2019 – mit 18 Treffern in 26 Bundesliga-Spielen.

Noch krasser war die Fallhöhe bei Ciro Immobile, einem der letzten Transfers der Ära Jürgen Klopp (2014/2015). Der Torschützenkönig der italienischen Serie A vom FC Turin (22 Treffer) sollte den zu Bayern abgewanderten Robert Lewandowski ersetzen. Immobile zündete aber nicht.

  • Nur 3 Tore aus 24 Liga-Spielen machten ihn zum ausgemachten Transfer-Flop.
  • Dortmund gab ihn bereits im Januar 2016 per Leihe an den FC Sevilla ab.

Ebenfalls nur ein Jahr im Westfalenstadion zu sehen: Anthony Modeste. Inzwischen vereinslos, kam der 36-jährige Franzose 2022 vom 1. FC Köln.

  • Er blieb aber mit nur 2 Toren, von denen eines (2:2 gegen den FC Bayern in der Nachspielzeit des „Klassikers“, Oktober 2022) allerdings legendär war, und mit nur 19 Einsätzen ein Mitläufer und wechselte 2023 ablösefrei zu El-Ahly Kairo. 


Franz musste in dieser Saison schwere Entscheidungen treffen: Erst die Biermarke und dann den Trainer wechseln.

— Werner Hansch, SAT 1, über Franz Anton Beckenbauer und die Saison 1995/96 beim FC Bayern.