Angesichts der finanzkräftigen Konkurrenz ist es nicht selbstverständlich, dass Gladbach in der Bundesliga regelmäßig um die internationalen Plätze mitspielt. Die Führung mit Sportdirektor Max Eberl lehnt Investoren kategorisch ab. Zugleich ist die Anspruchshaltung, auch dank der Champions-League-Saison mit Ex-Coach Marco Rose, nicht kleiner geworden. Wirtschaftlich hat die Pandemie dem Verein arg zugesetzt, mit Raed Jaziri könnte Eberl aber bereits ein nächstes Talent an der Angel haben.
Samstag, 16.10.2021
In der Liga war das 1:0 gegen den BVB und Rose Balsam für die Gladbacher Seele, auch in Sachen Corona scheint das Schlimmste überstanden zu sein. Für Eberl nicht die schlechtesten Vorzeichen, um die auslaufenden Verträge Mathias Ginter und Denis Zakaria doch noch zu verlängern. „Gerade werden die Stadien wieder voller, wenn das alles so weitergeht, ist das nächste Ziel, beiden adäquate Angebote zu unterbreiten. Das haben wir den Spielern und deren Beratern auch so mitgeteilt“, sagte der 48-Jährige im „Bild“-Interview. Derweil haben sich schon in der Frühphase der Saison gleich mehrere junge Spieler ins Rampenlicht gespielt.
Außenverteidiger Joe Scally (18) kam bereits im Frühjahr vom New York City FC, mit Luca Netz (18) von Hertha und Manu Koné (20) aus Toulouse stießen im Sommer zwei weitere Talente zu den Profis. „Absolut beeindruckend, was die Jungs leisten. Sie stehen für den Wandel in unserem Kader, der auch immer sein muss“, so Eberl. Aufgrund von finanziellen „Zwängen“ sei eine Fremdfinanzierung durch Banken weiterhin keine Option, immer wieder auf junge Talente zu setzen dagegen elementarer Bestandteil der Fohlen-DNA.
„Durch den geringeren TV-Vertrag hatten wir 16 Mio. Euro Einnahmen weniger. Das sind Beträge, die wir nicht einfach so auffangen können. Wir müssen jetzt sehr gut kalkulieren und vielleicht auch mal den Kader verkleinern und jungen Spielern Chancen geben.“ Kommt ein weiteres Juwel womöglich bald aus Italiens Nordosten an den Niederrhein?
Wie „tuttomercatoweb.com“ berichtet, wird Raed Jaziri von Gladbach, dem KRC Genk und dem FC Lorient beobachtet. Der 18-Jährige besitzt sowohl den tunesischen als auch den italienischen Pass und spielt aktuell für die U19 von Udinese Calcio. Im Friaul hat der defensive Mittelspieler mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Für eine Berufung in den Profi-Kader des Serie-A-Klubs hat es bei Jaziri jedoch noch nicht gereicht. Man darf gespannt sein, ob Eberl tatsächlich versuchen wird, den hochveranlagten Mittelfeldmann nach Gladbach zu holen.
Was nützt ein Geigenspieler in einem Blasorchester? Der Zarate trifft deswegen nicht den richtigen Ton.
— Werner Hansch über den launischen Argentinier Sergio Zarate, 1. FC Nürnberg.