Borussia Mönchengladbach hat in der laufenden Transferphase einige schmerzliche Abgänge verkraften müssen. Ramy Bensebaini, Marcus Thuram und Ex-Kapitän Lars Stindl gingen ablösefrei. Mit Jonas Hofmann wechselte ein eigentlich eingeplanter Leistungsträger in Richtung Bayer Leverkusen. Franck Honorat soll das hinterlassene Loch nun schließen.
Franck Honorat
M'gladbach•Angriff•Frankreich
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Bundesliga
Anfang Juli verpflichteten die Fohlen den 27 Jahre alten Franzosen für acht Millionen Euro von Stade Brest. Damit reinvestierte man Teile der zehn Millionen, die man für Hofmann erhielt – in der Hoffnung, dessen Verlust dadurch kompensieren zu können.
Für die neue Nummer neun ist Gladbach die erste Station außerhalb Frankreichs. Während seiner Leihe zu Clermont Foot spielte er in der zweiten französischen Liga, ansonsten lief der Offensivspieler für AS St.-Étienne und Stade Brest in der Ligue 1 auf. In der Bretagne entwickelte sich Honorat schließlich zum Stammspieler auf der rechten Außenbahn.
Über Jahre bekleidete Hofmann fast ununterbrochen den rechten Flügel der Fohlenelf. Da der 31-Jährige jetzt für die Werkself stürmt, ist es praktisch, dass der Neuzugang ebenfalls gelernter Flügelflitzer mit einem starken rechten Fuß ist. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: In seinen Jahren bei Brest stand er in 103 von 114 Ligaspielen auf dem Platz. In diesen erzielte er insgesamt 25 Tore und gab 14 Vorlagen. Hofmann kam in demselben Zeitraum auf 81 Spiele für die Borussia, bereitete 25 Treffervor und schoss 30 Tore selbst.
Die Fußstapfen, in die der Franzose treten muss, fallen also ziemlich groß aus. Dennoch zeigt sich schon jetzt: Honorat ist gut in Gladbach angekommen, im DFB-Pokal Spiel gegen TuS Bersenbrück traf er zweimal und bereitete einen Treffer vor. Bei seinem Bundesligadebüt gegen den FC Augsburg konnte er zudem seinen ersten Assist in der Liga sammeln.
Als der neue etatmäßige Mann für Ecken schlug der 27-Jährige eine Flanke, die Ko Itakura per Kopf dankend zum 0:1 nutzte. Obwohl Hofmann der Fohlenoffensive fehlen wird, scheint gut möglich, dass man mit Honorat einen jüngeren Rechtsaußen mit viel Potenzial für die nächsten Jahre gefunden hat.
Im Fußball ist höchstens Platz für kalkulierbare Toleranz.
— Volker Finke