Finstere Zeiten: VfB Stuttgart hat seinen Torlos-Rekord eingestellt

von Carsten Germann09:00 Uhr | 17.01.2022
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0:2 gegen RB Leipzig (Fussballdaten.de berichtete) am Samstag, auf den direkten Abstiegsplatz 17 abgerutscht, Negativ-Rekord eingestellt. Der VfB Stuttgart hat sich ins Jahr 2022 genullt.

Der schwäbische Bundesligist hat auch gegen RBL den Torlos-Fluch nicht brechen können. Die Partie gegen die „Roten Bullen“ war die vierten Mal ohne eigenes Tor. Zuvor hatten die Stuttgarter beim 0:0 in Fürth, 0:1 in Köln und beim 0:5 gegen den FC Bayern München keinen eigenen Treffer zuwege gebracht. 

Damit hat der Deutsche Meister von 2007 einen Vereins-Negativrekord egalisiert. Vier Spiele ohne eigenes Tor, das gab es in Stuttgart schon ein zwei Mal: 2017/2018 und 2014/2015. Die Torlos-Krise ist bei den Schwaben also nichts Neues. Die derzeitige Form erinnert aber leider aus schwäbischer Sicht an finstere Zeiten.

Tor-Flaute: Der VfB nullt bevorzugt zum Jahreswechsel

Vom 2. Dezember 2017 bis zum 13. Januar 2018 (1:0 gegen Hertha BSC) hatte die Tor-Flaute damals angehalten. 2014/2015 bekam der VfB Stuttgart ebenfalls die Dezember-Tor-Krise. Zwischen dem 20. Dezember 2014 (0:0 gegen den SC Paderborn) und dem 7. Februar 2015 (ebenfalls gegen den FC Bayern, 0:2) gelang Vedad Ibisevic und Co. kein eigenes Tor. Ein Fan bot gegen die Bayern auf einem Plakat gar Hilfe an: „Darf ich bitte mitspielen? Ich bin nicht schlechter als Ibisevic!“ Erst am 14. Februar 2015 gelang beim 1:2 bei 1899 Hoffenheim wieder ein Treffer. Am Ende musste Trainer-Altmeister Hubertus Jozef Margaretha Stevens, genannt Huub (68, Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich), her, um den VfB in der Bundesliga zu halten.

Ein Abwehrspieler ist bester Schütze

Die Krise in Stuttgart – sie schwelt schon länger. Der Jubel beim furiosen 5:1-Start gegen die SpVgg Greuther Fürth ist längst verhallt. Irgendwo zwischen tristen Geisterspielen in der riesigen Mercedes-Benz-Arena, Corona-Fällen im Team und Verletzungspech. „Aus Platz 1 wurde Platz 16“, schrieb das Kicker-Sportmagazin am 23. Dezember 2021 in seiner Vorrunden-Bilanz, „die Gründe sind vielschichtig, selbst verschuldet und unverschuldet, massive Verletzungsausfälle und Formkrisen von Leistungsträgern wie Silas Kreuzbandriss) und Sasa Kalajdzic (Schulterluxation)…“

Deshalb verwundert auch dieser Fakt nicht: Von den 22 Saisontoren der Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo (44) wurden neun von Abwehrspielern erzielt. Das war in der Hinrunde Liga-Höchstwert. Bester Schütze ist bezeichnenderweise auch ein Abwehrspieler: Kontantinos Mavropanos mit vier Treffern. 



Ich bin weder Arzt, noch Krankenschwester oder Hellseher.

— Freiburgs Präsident Fritz Keller nach dem 1:3 in Hoffenheim auf die Frage, wann der erkrankte Trainer Christian Streich auf die Bank zurückkehrt.