Geschäftsführer Klaus Filbry vom Fußball-Bundesligisten Werder Bremen sieht die angepassten Ausnahmeregelungen bei der 50+1-Regel kritisch. "Wir werden das intern bewerten und dann entscheiden, wie wir mit dem Vorschlag umgehen werden", sagte der 56-Jährige der Deichstube: "Man muss sich genau angucken, ob durch den Vorschlag die Wettbewerbsintegrität wirklich gefördert wird. Ich würde das mit einem Fragezeichen versehen."
Das Bundeskartellamt hatte Mitte Juli nach mehrmonatiger Prüfung mitgeteilt, dem von der DFL vorgelegten Anpassungsantrag zustimmen zu wollen. Gemäß diesem sollen für die bereits mit Ausnahmen bedachten Klubs TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg künftig weiterreichende Bedingungen greifen. Die Ausnahmeklubs sollen demnach zu mehr Mitgliederpartizipation und zur Zahlung eines monetären Vorteilsausgleichs verpflichtet werden.
Nach dem grünen Licht des Kartellamtes könnte die DFL-Mitgliederversammlung mit Zwei-Drittel-Mehrheit den Antrag zur Modifikation der Regelung zur Kapitalanlage-Begrenzung absegnen und so für mehr Rechtssicherheit sorgen. Das Thema der Wettbewerbsintegrität solle im Zuge dessen nochmal "sehr kritisch hinterfragt werden", forderte Filbry mit Blick auf die in den kommenden Wochen anstehende nächste Sitzung der Erst- und Zweitligisten.
Anlass von Filbrys Kritik ist eine gegen Werder verhangene Strafe von 1,8 Millionen Euro wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen die Eigenkapitalauflage, der Verein hat Einspruch eingelegt. "Andere Vereine, die einen Mehrheitsgesellschafter haben, besitzen andere Möglichkeiten und können durch Gewinnabführungsverträge oder eine Umwandlung von Fremdkapital in Eigenkapital oder durch das Engagement eines Hauptgesellschafters anders mit solchen Situationen umgehen", monierte Filbry mit Blick auf die Ausnahmeklubs.
(sid)
Als Klingbeil bei 15 Prozent für die SPD sagte: Wir schaffen das, dachte ich: Arminia Bielefeld wird auch mal Meister.
— Uli Hoeneß über den SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil.