FC Bayern: Diese Serien rissen unter Tuchel

von Carsten Germann22:40 Uhr | 05.04.2024
Foto: Imago

Aus der Serie „Der diplomatische Freitag“! Ist wirklich nicht schlecht. Dieser Medien-Talk mit Thomas Tuchel (50) am Freitag in München, zu dem auch das Portal Fussballdaten.de eine Einladung hatte, war mehr als selbstkritisch. Gut so!

„Ich bin Mega unzufrieden mit mir selber und mit der Art, wie wir zuletzt gegen Dortmund gespielt haben“, sagte Thomas Tuchel vor dem Spiel bei 1. FC Heidenheim am Samstag.

Damit wären wir mittendrin. Selbstkritik in der Bundesliga? Ebenso selten wie „in“! Und es gibt eine Reihe von Zahlen, die Thomas Tuchel in der Tat „unzufrieden“ machen sollten.

Fangen wir mit dem Spiel gegen den BVB an – Das 0:2 am Ostersamstag war die erste Niederlage für den FC Bayern München im „Klassiker“ gegen Borussia Dortmund seit 10 Jahren (damals 0:3) und die erste Pleite gegen den Dauer-Rivalen aus dem Revier seit November 2018 (2:3).

Der verdienstvolle Kollege und BILD-Kolumnist Alfred Draxler am Ostersonntag: „Ich bin der Meinung, dass die Bayern nach der gestrigen Leistung Thomas Tuchel freistellen sollten. Das hätte man vielleicht schon eher machen müssen, nachdem feststand, dass er gehen muss.“

13 Punkte

Werder Bremen beendete am 21. Januar 2024 mit einem 1:0-Erfolg in der Allianz Arena die längste Negativ-Serie aller Zeiten in einer einzelnen Bundesliga-Begegnung.

  • 28 Spiele in Folge hatten die Münchner gegen Bremen nicht verloren.
  • Letztmalig hatten die „Werderaner“ zuvor am 28. September 2008 (5:2) in München gewonnen.
  • 13 Punkte trennen den FC Bayern München von Tabellenführer Bayer Leverkusen.
  • Einen größeren Rückstand als Tabellenzweiter hatte der Rekordmeister seit Einführung der Drei-Punkte 1995 noch nie.

Leverkusen spielt am 25. Mai 2024 gegen den 1. FC Kaiserslautern auch im DFB-Pokalfinale. Dass der FC Bayern das Saison-Highlight in Berlin seit 2021 als Zuschauer verfolgt, lag in den letzten 2 Jahren an historischen Pokal-Pleiten.

Seit 2000

2023 verlor Bayern unter der Regie von Thomas Tuchel mit 1:2 gegen den SC Freiburg im Viertelfinale.

  • Die Freiburger hatten zuvor noch nie ein Pflichtspiel in München gewonnen.

In der aktuellen Saison schaltete der Drittligist 1. FC Saarbrücken den Rekord-Pokalsieger mit dem gleichen Ergebnis aus.

  • Der FCS wurde damit zum von der Liga her niedrigsten Bayern-Bezwinger im Pokal seit dem Jahr 2000 und seit dem Elfmeter-Krimi (3:5 n. E.) des FCB beim Oberligisten 1. FC Magdeburg.

Und in der Champions League? Da ist für den FC Bayern München mit Tuchel sogar noch das Finale und die Neuauflage des Bundesliga-Duells mit dem BVB von 2013 drin.



Ich war froh, dass wir den FC Bayern gleich im ersten Spiel hatten. Wenn diese Star-Truppe erst mal eingespielt ist, hat man kaum eine Chance.

— Felix Magath nach einem 2:1 mit dem HSV über den FC Bayern am 18. Spieltag.