Es gibt Spiele, die bleiben in ihrer Region für immer Gesprächsstoff und Teil der Fußball-Folklore. 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern (7:4) am 20. Oktober 1973, aber auch 1. FC Saarbrücken gegen die Bayern (6:1) vom 16. April 1977 gehören im äußersten Südwesten absolut in diese Rubrik. Klar, war eine andere Zeit. Dennoch: Erzählenswert ist das alles immer noch. Und: An diesem Tag endete eine Ära bei den Bayern. Inoffiziell, versteht sich.
Roland Stegmayer
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Regionalliga Süd (63 -74)
FC Saarbrücken 6 – FC Bayern 1. Nur 3 Spiele verlor der deutsche Rekordmeister und Rekordpokalsieger in der Bundesliga auswärts höher als damals im Ludwigsparkstadion.
Es waren dies das 1:7 bei Fortuna Düsseldorf am 9. Dezember 1978 sowie zwei Mal ein 0:6 in Frankfurt, gegen die heimische Eintracht (1975) und 1974 gegen die ins Waldstadion ausgewichenen Kickers aus Offenbach.
Das 1:6 war es an diesem unglücklichen Samstagnachmittag 1977 aus Sicht des FC Bayern München aber nicht allein. Am Abend gab Bayern-Idol Franz Anton Beckenbauer (damals 31) gegenüber DFB-Präsident Hermann Neuberger seinen Wechsel zu Cosmos New York bekannt.
Das berichtete jedenfalls Josef Dieter Maier, genannt Sepp, der 2007 zum 30-jährigen Jubiläum des Saarbrücker Husarenstücks beim Saarländischen Rundfunk zugeschaltet war.
Sepp Maier sagte damals auch: „Ich habe gar nicht schlecht gehalten, sonst hätten wir 8 oder 9 bekommen.“
Stimmt. Maier und Beckenbauer kamen in der Kicker-Benotung vom 18. April 1977 mit einer „2“ (gut) davon. Ja gut, sicherlich…
Dass der FC Bayern im Ludwigsparkstadion unterging, lag vor allem an Roland Stegmayer. Der FCS-Rekord-Torschütze in der Bundesliga (19 Treffer aus 52 Partien) traf 4-mal.
Sicher, mit einer Pokal-Sensation ist am Mittwochabend nicht zu rechnen.
Drohte die Partie am Mittwoch den schweren Regenfällen im Saarland zum Opfer zu fallen, so gab es am 17. Oktober 1992 in bislang letzten Duell in der Bundesliga bei herrlichem Herbstwetter in Saarbrücken ein 1:1. Raten Sie mal, welcher Reporter-Rookie dabei war…
Wir haben einen Hund zu Hause, der ist acht Wochen alt. Der hat am letzten Sonntag völlig verstört unter dem Sofa hervor geschaut. Denn als Bremen in Dortmund das 3:1 erzielt hat, habe ich einen Schrei losgelassen, dass die Wände wackelten.
— Uli Hoeneß