Fan-Proteste gegen Fußball-Kommerz: Breitenreiter ruft zu Dialog auf

von Jean-Pascal Ostermeier | sid16:31 Uhr | 07.09.2017
Breitenreiter fordert Dialog mit den organisierten Fans
Foto: PIXATHLON/SID

Trainer André Breitenreiter (43) von Bundesligist Hannover 96 hat in der Debatte um die fortschreitende Kommerzialisierung im Fußball zu einem intensiven Dialog mit den organisierten Fans aufgerufen. "Gewisse Probleme von unterschiedliche Gruppierungen muss man ernst nehmen und sich darüber austauschen, um nach Lösungen zu suchen", sagte Breitenreiter in einem Interview mit dem SID: "Jeder hat seine eigene Meinung und versucht sie zu kommunizieren. Es ist wichtig einen Austausch zu haben, der nach Lösungen strebt. Das ist der richtige Weg."

André Breitenreiter
TrainerDeutschland
Zum Profil

Diverse Ultra-Gruppierungen hatten zuletzt ihren Unmut über ihrer Meinung nach schlechte Entwicklungen im Fußball deutlich zum Ausdruck gebracht, Zielscheibe war insbesondere der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Auch in Hannover regt sich seit geraumer Zeit Widerstand gegen Klubchef Martin Kind, die "50+1-Regel" wird beim Aufsteiger nach einem Beschluss des Aufsichtsrates zugunsten des Unternehmers wohl gekippt werden. Deshalb hatten sich die 96-Ultras zuletzt zu einem Stimmungsboykott entschieden.

In der Diskussion sei es nicht "der richtige Weg", eine Mannschaft "zu boykottieren und sie nicht zu unterstützen - denn sie kann nichts dafür", sagte Breitenreiter: "Zusammen mit unseren Fans haben wir den Aufstieg geschafft. Gemeinsam. Die Fans haben uns zum Aufstieg getragen und alle haben gesehen, was dann möglich ist."

(sid)



Ich hatte schon vorher das Gefühl, dass die Mannschaft noch nicht reif für die Bundesliga ist. Aber dass einige Spieler so weich in der Birne sind, hätte ich nicht gedacht.

— Felix Magath nach einer 1:2-Niederlage der Frankfurter Eintracht beim Oberligisten KSV Klein-Karben