Drei Jahre lang ging Alex Frei für Borussia Dortmund auf Torejagd. In 74 Einsätzen erzielte er für den BVB 34 Tore und gab 19 Vorlagen. Heute steht der mittlerweile 42-Jährige als Trainer des FC Winterthur in der zweiten Schweizer Liga an der Seitenlinie. Jetzt hat der frühere Stürmer ausgeplaudert, woran während seiner Dortmunder Zeit ein angestrebter Wechsel zum FC Bayern doch noch scheiterte.
FC Wil 1900
Challenge League
•Rang: 8•Pkt: 15•Tore: 21:21
Frei war 2006 für vier Mio. Euro Ablöse von Stade Rennes nach Dortmund gewechselt, Anlaufschwierigkeiten hatte der Schweizer im Ruhrpott keine. Schon in seiner ersten Hinrunde wusste der damals 27-Jährige zu überzeugen, kam direkt auf zehn Torbeteiligungen. Nach zwei Spielzeiten im BVB-Dress zeigte dann der Rekordmeister aus München Interesse an einer Verpflichtung des Angreifers.
„Jürgen Klinsmann wurde Trainer bei Bayern München“, schilderte Frei in der Sendung „Blick Kick“ die damaligen Geschehnisse aus dem Jahre 2008. Der Bayern-Sturm war damals überaus prominent mit Miroslav Klose und Luca Toni besetzt. Gesucht war also ein dritter Offensivakteur, der bereit wäre, sich hinter den beiden einzuordnen. „Er sollte Torgefährlichkeit haben, aber auch wissen, dass er vielleicht nur eine von drei Partien absolvieren werde.“
Die Entscheidung fiel Frei nicht schwer. „Wenn man die Möglichkeit hat, zu Bayern München zu gehen, muss man es machen.“ Dabei hatte er den BVB zum Ende der Saison 2007/08 nach einer langer Verletzungspause sogar schon mehrfach als Kapitän aufs Feld geführt. Ein Transfer zu den Bayern kam dann aber ohnehin nicht mehr zustande. Der Grund: Frei nahm mit an der EM 2008 in Österreich und der Schweiz teil, im Eröffnungsspiel des Turniers wurde er vom Tschechen Zdenek Grygera gefoult. Der Schweizer Spielführer zog sich einen Innenbandriss im Knie zu und fiel knapp drei Monate aus.
Ein Bayern-Wechsel „hatte sich dann erledigt.“ Stattdessen ging Frei in seine dritte und letzte Spielzeit beim BVB, es war zugleich die Debüt-Saison von Jürgen Klopp als Dortmund-Trainer. „Ich war ein Spieler, der nicht ins Fußballkonzept von ihm passte. Vielleicht war ich zu wenig schnell“, erinnerte sich Frei, der sich nach jener Saison mit zwölf Treffern und neun Assists in Richtung seines Jugendverein FC Basel verabschiedete, mit dem er anschließend noch vier Mal Schweizer Meister wurde.
In der Gegenwart liegt der Trainer Frei mit den FC Winterthur in der Challenge League auf Platz eins. Sechs Spieltage hat man fünf Punkte Vorsprung auf den FC Schaffhausen und befindet sich damit voll auf Aufstiegskurs. Und das Verhältnis zu Klopp hat sich offenbar längst normalisiert. „Hin und wieder“ habe er mit dem Liverpool-Coach auch Kontakt. „Einmal im Monat etwa. Da reden wir über Gott und die Welt – und auch über Fussball, wo er mir Inputs gibt.“
Du hast auch nur getroffen, wenn ich Ersatz war!
— Herbert Prohaska, Austria-Legende, über ,,Gustl" Starek (ehem. Rapid) und das Wiener Derby.