Reden wollte Jadon Sancho nach seinem ersten Treffer seit der Rückkehr zu Borussia Dortmund nicht. Dafür sprachen andere über die Leihgabe von Manchester United - und waren voll des Lobes. «Er hat sich heute für all seine Arbeit belohnt», sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 2:1 (2:0) der Schwarz-Gelben bei Werder Bremen.
Mit einer tollen Einzelleistung sorgte Sancho kurz vor der Pause für das 2:0 und stellte damit die Weichen auf Sieg für den BVB. «Wenn er so mit Tempo auf dich zuläuft, ist er fast nicht zu verteidigen», sagte Werder Bremens Trainer Ole Werner und nahm damit zugleich seinen noch unerfahrenen Neuzugang Julian Malatini in Schutz.
Mit voller Geschwindigkeit hatte Sancho den Bremer Verteidiger einfach stehen gelassen und dann auch noch Werder-Torwart Michael Zetterer mit einem Schuss ins kurze Eck verladen. «Das hat er stark gemacht», lobte Sturmpartner Niclas Füllkrug, der bei seiner Rückkehr an die Weser selbst ohne Treffer geblieben war.
Trotzdem selbstkritisch
Richtig glücklich war Sancho, der im Januar von Manchester United auf Leihbasis zum BVB zurückgekehrt war, nach seinem ersten Saisontor nach Auskunft von Dortmunds Trainer Edin Terzic aber nicht. «Er war nach dem Spiel sehr unzufrieden, weil er meinte, es waren zu viele Ballverluste von ihm», berichtete der BVB-Coach. «Das mag ich an ihm, dass er seine Leistung nicht nur auf das Tor reduziert.»
Terzic selbst sieht die Entwicklung des großen Hoffnungsträgers durchweg positiv. «Für uns ist es komplett logisch, dass er noch nicht der Alte ist, wenn man berücksichtigt, wie seine vergangenen zwölf Monate waren», sagte Terzic mit Blick auf die wenige Spielzeit des englischen Nationalstürmers bei Manchester United. Dort war Sancho nach einem Zwist mit Coach Erik ten Hag monatelang suspendiert gewesen.
Das erste Tor für den BVB soll Sancho nun weiteres Selbstvertrauen geben. Gerade auch mit Blick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen die PSV Eindhoven am Mittwoch können die Dortmunder einen wieder erstarkten Sancho gut gebrauchen. Dort muss der BVB gewinnen, um das Viertelfinale der Fußball-Königsklasse zu erreichen. «Wir wissen, dass Jadon noch nicht bei 100 Prozent ist, das kann er auch noch nicht sein. Aber wir werden ihn dahin bekommen», versprach Terzic.