Werder Bremen hat die perfekte Antwort auf den Abgang von Topstürmer Niclas Füllkrug gegeben. Das Team von Trainer Ole Werner feierte mit einem überzeugenden Auftritt gegen Mainz 05 den ersten Saisonsieg und milderte die Enttäuschung der grün-weißen Fans nach dem Verlust des Torschützenkönigs. Die Hanseaten setzten sich noch ohne Füllkrug-Ersatz Rafael Borre mit 4:0 (1:0) gegen die enttäuschenden Rheinhessen durch.
Marvin Ducksch, der noch in der ersten Hälfte angeschlagen vom Platz musste, brachte die Hausherren im Weserstadion schon in der dritten Spielminute per Foulelfmeter in Führung. Der Stürmer war zuvor vom Mainzer Defensivmann Andreas Hanche-Olsen zu Fall gebracht worden. In der zweiten Hälfte gelang Werder per Kopfballtreffer von Jens Stage (53.) ein erneuter Blitzstart, den die weiter sieglosen 05er nicht mehr kontern konnten. Die eingewechselten Leonardo Bittencourt (82.) und Justin Njinmah (83.) erhöhten in der Schlussphase.
Nach dem Pokalaus, zwei Auftaktniederlagen in der Liga und dem aufsehenerregenden Füllkrug-Transfer zu Borussia Dortmund für bis zu 15 Millionen Euro herrschte vor dem Mainz-Duell schon eine gewisse Nervosität rund ums Weserstadion. Borre, der als Leihspieler von Eintracht Frankfurt die Lücke des erfolgreichen Torjägers, Führungsspielers und Publikumslieblings zumindest ein gutes Stück schließen soll, stand noch nicht im Kader.
Werders Geschäftsführer Frank Baumann hatte vor dem Anpfiff noch einmal erklärt, dass sein Klub aus finanziellen Gründen keine Alternative zu einem Füllkrug-Verkauf hatte. "Im Vordergrund stand die wirtschaftliche Notwendigkeit, deutliche Transferüberschüsse erzielen zu müssen", sagte Baumann bei Sky: "Den Mix zwischen wirtschaftlicher Stabilität und einer konkurrenzfähigen Mannschaft haben wir gut hinbekommen."
Er durfte sich vom Auftritt bestätigt fühlen. Dawid Kownacki rückte als Füllkrug-Ersatz in die Spitze und war direkt an der Entstehung der Bremer Führung beteiligt. Mainz-Coach Bo Svensson konnte dagegen mit dem Beginn überhaupt nicht glücklich sein, Stage kam für Werder schon fünf Minuten später zur nächsten Großchance (8.), auch Romano Schmid (28.) und Ducksch-Ersatz Nick Woltemade (39.) hätten im ersten Durchgang treffen können. Die Gäste wurden durch Jae-Sung Lee (26., 29.) zweimal gefährlich, insgesamt stimmte die Raumaufteilung aber zu selten, um Spielkontrolle zu entwickeln.
Mainz, mit Youngster Brajan Gruda erstmals in der Startelf, war zu Beginn der zweiten Hälfte bemüht, den Druck zu erhöhen. Werder hatte das Geschehen aber weiter im Griff und blieb stets gefährlich.
(sid)
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— Eduard Geyer