Er „spielte hoch“, sah und siegte – Rekord für LEV-Trainer Xabi Alonso

von Carsten Germann18:00 Uhr | 09.10.2022
Foto: Imago

Die Bundesliga hat wieder einen Weltstar als Trainer – Xabi Alonso (40) erlebte bei Bayer Leverkusen mit 4:0 (2:0) gegen den FC Schalke 04 am Samstagnachmittag ein Traum-Einstand.

Das dürfte vor allem Mehmet Scholl (51) freuen, der ja den Standpunkt vertritt, „dass nur derjenige ein guter Trainer sein kann, der selbst hoch gespielt hat.“ Wie hoch, das sagte er allerdings nicht.

Alonso arbeitete bei Bayern München, dem FC Liverpool und Real Madrid mit den renommiertesten Trainern ihrer Zeit zusammen: Rafa Benitez, Pep Guardiola und Carlo Ancelotti, allesamt Künstler der Motivation.

„Wir brauchen neue Energie und den Glauben, guten Fußball spielen zu können“, forderte der Spanier vor seinem ersten Spiel gegen Schalke.

Guten Fußball hatte Bayer Leverkusen auch unter Trainern gespielt, die nicht „hoch gespielt“ haben, Christoph Daum zum Beispiel. Doch zuletzt fehlten dem Bayer-Klub die Ergebnisse und auch die Leidenschaft.

Immer wieder Schalke 04

Beides kam jetzt gegen eine desolate Schalker Mannschaft.

  • Mit dem 4:0-Heimerfolg landete Xabi Alonso den höchsten Erfolg eines Leverkusener Bundesliga-Trainers.
  • Alonso hatte 2014 bei Bayern München auch sein Liga-Debüt gegen Schalke 04 (1:1) gegeben.
  • Sein Vorgänger Gerardo Seoane (43) startete 2021 mit einem 1:1 gegen Union Berlin.
  • Interimstrainer Hannes Wolf gewann zum Einstand ebenfalls gegen Schalke (2:1). Peter Bosz (58) ging mit einem Wirkungstreffer in seine Zeit bei Bayer Leverkusen: 0:1 im Rhein-Derby gegen Borussia Mönchengladbach.

Nur 8 Sekunden

Einen Tag vor Heiligabend 2018 löste Bosz in Leverkusen Ex-Profi Heiko Herrlich ab, der keines seiner ersten 3 Spiele gewinnen konnte.

Ebenfalls ohne Sieg zum Start blieb Tayfun Korkut (1:1 gegen Werder Bremen), Roger Schmidt („Schmidteinander“) schaffte zum Auftakt ein 2:0 bei Borussia Dortmund mit dem bis heute schnellsten Tor der Bundesliga-Geschichte durch Karim Bellarabi nach 8 Sekunden.

Und die „Granden“ unter den Leverkusen-Trainern? „Sir“ Erich Ribbeck (85) ging mit einem 1:1 in Hannover 1985 in seine erste Amtszeit, 10 Jahre später gewann er zum Auftakt das Bayer-Duell gegen Uerdingen (1:0).

Der serbisch-hessische Trainer und Philosoph Dragoslav „Stepi“ Stepanovic (74) gewann das erste seiner 90 Pflichtspiele als Leverkusen-Coach: 3:0 im Derby gegen den 1. FC Köln.

Klaus Toppmöller (71) kam 2001 mit einem 2:1 gegen Wolfsburg in Leverkusen an und verlor keines seiner ersten 14 Bundesliga-Spiele.

Und dann war da noch „der Tag, an dem Christoph Daum einmal nach Deutschland zurückkehrte.“ 17. August 1996, Haberland-Stadion – und der heute 68-jährige Trainer-Comebacker, der 2 Jahre in der Türkei im Exil war, triumphierte mit Bayer. 4:2 gegen den BVB in einem rauschhaften Spiel der Leverkusener. 



Wir behandeln Dinge von morgens bis abends, aber wir befüßeln Dinge nicht von morgens bis abends.

— Dettmar Cramer