Die Bundesliga vor der 60. Saison – Nur ein Mal wurde die deutsche Fußball-Eliteklasse seit 2009 am letzten Spieltag entschieden. Das war in der Saison 2018/2019, als Serien-Meister FC Bayern München einen Punkt Vorsprung vor Borussia Dortmund ins Ziel brachte. Die Bayern kürten sich 2022 zum 10. Mal in Folge zum Meister (Siehe dazu: Fussballdaten-Feature: So entwickelte sich der Vorsprung der Bayern). Das gab es sonst in keiner anderen Top-10-Liga in Europa. Wird es 2022/2023 einen neuen Meister geben – oder bleibt alles anders?
Samstag, 06.08.2022
Das Portal The Analyst hat sich mehrere Titelanwärter angeschaut. Wir picken uns Vizemeister Borussia Dortmund, Titelverteidiger Bayern München und Pokalsieger RB Leipzig heraus.
Die Bayern-Vormachtstellung wurde ab 2014 mit der Ankunft von Robert Lewandowski (33) von Borussia Dortmund auf ein neues Level gebracht. Der polnische Ausnahmefußballer traf allein zwischen 2014/2015 und 2018/2019 alle 102 Minuten. Elfmeter nicht mitgerechnet, netzte „Lewy“ alle 117 Minuten. Ein Weltrekord.
Dazu kommt: Dortmund fehlte defensive Stabilität, um die Bayern zu jagen.
In der letzten Saison kassierte man 52 Gegentreffer, nur ein einziges Mal, 2007/2008 im letzten Jahr mit Thomas Doll, waren es in den letzten 24 Spielzeiten mehr (62).
Die Dortmunder haben mit den deutschen Nationalspielern Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg und dem von Bayern München verpflichteten „Big Nik“ Süle zwei der drei besten Zweikämpfer der Liga vereint. Schlotterbeck gewann 69 Prozent der direkten Duelle, Süle 68 Prozent (gleichauf mit Mohamed Simakan von RB Leipzig). Hier könnte ein Schlüssel zum Erfolg liegen.
RB Leipzig holte unter dem im Dezember 2021 für den unglücklich agierenden US-Amerikaner Jesse Marsch installierten Trainer Domenico Tedesco (37) nicht nur den ersten nationalen Titel (DFB-Pokalsieger, Fussballdaten.de berichtete), sondern verbesserte sich 2022 auch in 4 von 5 Leistungsbereichen.
„Die Roten Bullen“ waren u. a. mit 36 Punkten stärkstes Rückrunden-Team und drittstärkste Mannschaft in Sachen Ballbesitz. Dass RBL die Bayern allerdings signifikant gefährden kann, scheint nach dem Abgang von Nordi Mukiele (PSG) und evtl. noch mit dem Wechsel von „Fußballer des Jahres 2022“, Christopher Nkuku, fraglich.
Die erste Kraftprobe verloren die Leipziger im DFL-Supercup am vergangenen Samstag gegen die Bayern mit 3:5.
Ich bin nicht unzufrieden mit dem Punkt. Aber ich bin natürlich auch nicht zufrieden mit dem Punkt.
— Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, zum 0:0 bei Arminia Bielefeld bei Saisonstart 2021/2022.