Effizient im Nordderby: Werder schlägt auch St. Pauli

von Jean-Pascal Ostermeier | sid4 hours ago
Effizient im Nordderby: Werder schlägt auch St. Pauli
Foto: IMAGO / Lobeca/SID/IMAGO/Andreas Hannig

Werder Bremen mausert sich zunehmend zu einem ernsthaften Anwärter auf einen europäischen Wettbewerb. Auch im stimmungsvollen Nordderby beim Aufsteiger FC St. Pauli gaben sich die reifen Bremer am Samstagabend keine Blöße. Mit 2:0 (1:0) schlug das Team von Ole Werner die Kiezkicker im Bundesliga-"Topspiel" - nach einem Lehrstück in Sachen Effizienz.

Der gebürtige Hamburger Derrick Köhn (24.) und Marvin Ducksch (54.) trafen für Werder in einer Partie, die wegen schwerer Rauchentwicklung in der zweiten Hälfte unterbrochen werden musste. Den Bremern bietet sich nun im abschließenden Heimspiel vor Weihnachten gegen Union Berlin die Chance, ein sehr gutes Fußballjahr 2024 zu veredeln und in der oberen Tabellenregion zu überwintern.

Begonnen hatte die Flutlicht-Partie mit rund fünf Minuten Verspätung. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt heizten sich die beiden befreundeten Fanlager gegenseitig ein. Die beträchtlichen Rauchschwaden, die sie dabei produzierten, mussten sich allerdings erst einmal in der Hamburger Nachtluft verteilen.

Etwas undurchsichtig kamen nach dem Anpfiff dann auch die Offensivbemühungen beider Teams daher. Den Gastgebern bot sich in einer zerfahrenen Anfangsphase noch die beste Chance - der einstige Bremer Johannes Eggestein scheiterte aber vom Sechzehnerrand an Werder-Schlussmann Michael Zetterer (18.).

Gegen Mitte der ersten Hälfte kam dann aus dem Nichts Bewegung in die müde Partie, weil Werder gefährlich wurde. Köhns platzierter Linksschuss bedeutete die Führung mit der ersten Torannäherung der Gäste. Die wirkten auch im Anschluss wie die etwas reifere zweier weitgehend uninspirierter Mannschaften. Marco Grüll wackelte zwei Gegenspieler aus und zwang Nikola Vasilj im Hamburger Tor mit seinem Schuss aus 16 Metern zu einer guten Parade (41.).

Der zweite Durchgang war keine zwei Minuten alt, da wurde er auch schon für gut zehn Minuten unterbrochen - weil beide Fanlager erneut zündelten und die Sicht im Stadion auf ein Minimum schrumpfte. "Von hier oben siehst du keinen grünen Fleck da unten, null", sagte Sky-Experte Lothar Matthäus.

Als sich der dichte Nebel dann abermals gelichtet hatte, schlug Werder erneut eiskalt zu. Ducksch veredelte mitten in einer Drangphase des Gegners einen tollen Seitenwechsel von Mitchell Weiser.

Den Kiezkickern, die nun deutlich verbessert spielten und die Partie weitgehend dominierten, fehlte weiter das Glück. Nach 56 Minuten köpfte Werder-Verteidiger Niklas Stark nach einer Ecke an die eigene Torlatte, danach parierte Zetterer stark gegen Carlo Boukhalfas Distanzschuss (68.).

(sid)




Es herrscht ein derartiges Chaos in Leverkusen, heute hat Christoph Daum angerufen und gefragt: Ist das wirklich so oder bin ich auf nem Trip?

— TV-Lästermaul Harald Schmidt.