Was sich seit einigen Wochen angedeutet hat, ist spätestens seit dem 19. Spieltag Gewissheit: Durch den Videobeweis werden die Diskussionen über die Schiedsrichter-Entscheidungen in der Fußball-Bundesliga nicht weniger, sie werden nur anders geführt. Früher ging es darum, ob der Referee und seine Assistenten richtig oder falsch lagen. Heute geht es darum, ob der Videobeweis richtig oder falsch eingesetzt wird.
Samstag, 26.01.2019
Es fällt schwer, aus der Veränderung der Debatte einen Fortschritt abzuleiten. Gemeckert und gemotzt wurde vor der Einführung des technischen Hilfsmittels, gemeckert und gemotzt wird auch heute. Trainer Manuel Baum vom FC Augsburg witterte am Samstag einen "Skandal" und verspottete die Unparteiischen als "Dilettanten". Verteidiger Enrico Valentini vom 1. FC Nürnberg fühlte sich "beraubt" und sprach von einem "Witz".
Sogar die Wortwahl ist also dieselbe wie früher. Die Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) stehen trotzdem auf dem Standpunkt, dass der Sport durch den Videobeweis gerechter werde. Doch nahezu an jedem Wochenende gibt es Protagonisten, die das Gegenteil behaupten.
Das Rad wird nicht mehr zurückgedreht werden. Die Frage, ob sich der ganze Aufwand angesichts der beständig anhaltenden Diskussion überhaupt lohnt, will sich bei den Verbänden niemand stellen.
(sid)
Bitte nennen Sie mich nicht arrogant, ich habe die Champions League gewonnen. Ich glaube, ich bin der Auserwählte.
— José Mourinho bei seiner Ankunft beim FC Chelsea.