Die Tabellenführer – Bayern und die One-Hit-Wonder

von Carsten Germann13:01 Uhr | 02.01.2023
Foto: Imago

60 Jahre Bundesliga 2023 – und die Statistik von Fussballdaten.de zeigt, wie oft die einzelnen Klubs nach Ende eines kompletten Spieltags Tabellenführer waren.

Bayern München ist dem Rest der Liga auch in diesem Ranking mit 863 Tabellenführungen weit entrückt. Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, die beiden Fünffach-Meister aus 60 Jahren Bundesliga, verzeichneten mit 173 bzw. 139 Spieltagen auf Rang eins fast bzw. mehr als 700 Spiele Rückstand auf den Branchenriesen aus München.

56-mal Erster und 3-mal Meister 

Minimalistisch: Dem VfB Stuttgart (Rang 10) genügte 56-mal Platz eins, um damit u. a. drei Deutsche Meisterschaften (1984, 1992, 2007) einzufahren.

  • Nur 5 Klubs standen 100-mal oder öfter ganz oben: Neben den Bayern und den beiden Borussia-Teams sind das nur der SV Werder Bremen (130-mal) und der Hamburger SV (102). Die letzte Tabellenführung der Hamburger datiert übrigens aus der Saison 2009/2010.
  • 73-mal probiert, 73-mal ist nix passiert – diese Abwandlung von Klaus Lage könnte für Bayer Leverkusen gelten. Der Bayer-Klub ist der Bundesligaverein mit den meisten Tabellenführungen ohne Meistertitel, gefolgt von Schalke 04, das 59-mal von oben grüßte.
  • 17-mal befand sich1860 München auf der Pole Position, kürzer als jeder andere Bundesliga-Meister seit 1963. Und: „Die Löwen“ warten seit dem 34. Spieltag ihrer Meistersaison 1965/66, also seit 56 Jahren, auf eine Wiederholung des Gipfelsturms. Länger als jede andere Klub!
  • Erst seit 2019 erstklassig und 7-mal Tabellenführer, damit der Verein mit der kürzesten Liga-Zugehörigkeit: Union Berlin. „Die Eisernen“ durften 2022 kurzzeitig von einem Meister-Wunder Marke Leicester City (2016) träumen.

Könige der Liga für einen Spieltag

One-Hit-Wonder unter den Tabellenführer waren zwei Teams, die von diesem Erfolg selbst ganz überrascht waren. Der FC St. Pauli erstürmte die Liga-Spitze am 2. Spieltag der Saison 1995/96 durch ein 2:0 beim SC Freiburg. Als kompletter Liga-Neuling auf Rang eins, das gelang dem SC Paderborn in der Spielzeit 2014/2015. Die Ostwestfalen fuhren zum FC Bayern München zum vielleicht ungewöhnlichsten Spitzenspiel aller Zeiten, verloren 0:4 und stiegen am Saisonende in einem denkwürdigen Finale (1:2 gegen den VfB Stuttgart) wieder ab. St. Pauli hielt 1996 die Liga. 



Ich war froh, dass ich so viel zu tun hatte. Da habe ich nicht gefroren.

— Andreas Köpke, Deutschland, nach einem Länderspiel in Glasgow.