Die relative ewige Tabelle – Diese Klubs sind in jeder Hinsicht ganz unten

von Carsten Germann14:05 Uhr | 01.11.2021
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Fussballdaten.de präsentiert: Die ewige relative Bundesliga-Tabelle nach Punkten pro Spiel. Relativ bedeutet dabei, dass nicht wie bei der „normalen“ ewigen Tabelle der deutschen Fußball-Eliteliga einfach alle Punkte zusammen gezählt werden, sondern es werden die Punkte pro Spiel berechnet, die das Team auch in der Bundesliga geholt hat. Dabei wurde die alte Punkteregel mit zwei Zählern für einen Sieg (bis 1995) auf die Drei-Punkte- Regel umgerechnet. So kann man dies vergleichbar machen. Die Werte bei den Punkten pro Spiel sind auf zwei Nachkommastellen gerundet. Stand der Daten: 29. Oktober 2021.

Über die tabellarischen Verschiebungen und Kuriositäten in https://www.fussballdaten.de/news/1-bundesliga/die-relative-ewige-tabelle-ndash-diese-teams-holten-die-meisten-punkte-im-schnitt-221d1480/ der Top 10 der „relativen ewigen“ Tabelle und im Mittelfeld des Rankings gegenüber der „klassischen“ ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga berichtete Fussballdaten.de am Wochenende.

Haching nur zwei Jahre erste Liga – und doch vor Hannover!

Einziger Verein, der mehr als 1.000 Bundesliga-Spiele absolvierte und dennoch nicht zur Top 20 zählt, ist Hannover 96. „Die Roten“, zuletzt 2019 abgestiegen, gewannen nur 30,3 Prozent ihrer 1.016 Spiele und liegen demzufolge hinter einem Verein, der die 20er-Ränge komplettiert und dabei nur zwei Saisons erstklassig war.

Es ist die SpVgg Unterhaching. Die Mannschaft aus dem Kreis München erlebte um die Jahrtausendewende einen kurzen, aber doch irgendwie nachhaltigen Hype. Jeder Fußball-Fan in Deutschland weiß: Die Hachinger verhinderten am 20. Mai 2000 mit einem 2:0 (1:0) gegen Bayer Leverkusen die sicher geglaubte Meisterschaft der „Werks-Elf“ – und machten die Titelverteidigung des großen Nachbarn FC Bayern München so doch noch möglich. Zuvor hatten sie in einer denkwürdigen Saison u. a. Borussia Dortmund (1:0) und Schalke 04 (3:1) geschlagen. 1,16 Punkte holte das Team aus der Vorstadt, genauso viele wie Hannover und der FC Hansa Rostock. Die Ostseestädter sind der einzige Verein aus den neuen Bundesländern, der mehr als zehn Jahre in der Bundesliga spielte.

Der FC Augsburg bei fast 200 Spielen mehr (349) auf Rang 21 mit 1,14 Punkten im Schnitt schlechter als Alemannia Aachen (136 Spiele, 1,15 Punkte/Partie). Die Aachener brachten insgesamt nur vier Spielzeiten im „Oberhaus“ zu, wurden aber 1969 sensationeller Vizemeister hinter dem FC Bayern.

Solide Wattenscheider, effektive Stuttgarter

„25 Jahre Arbeit für vier Jahre erste Liga“, so beschrieb Trainerlegende Hannes Bongartz im DFL-Bundesliga-Lexikon (2003) den Werdegang von Wattenscheid 09 und Macher Klaus Steilmann. Die hat sich aber gelohnt. Der Bochumer Stadtteilverein holte von 1990 bis 1994 im Schnitt 1,07 Punkte aus 140 Spielen, das ist ein solider 35. Rang. 1,07 Punkte pro Spiel, das gelang den direkt dahinter folgenden Stuttgarter Kickers sogar mit nur 70 Spielen. Saarländisch-effektiv („Mer muss bloß mit System schaffe“) auch Borussia Neunkirchen. Der inzwischen in den Niederungen des Amateurfußballs versunkene Bundesligist gewann 25 Prozent seiner 98 Spiele, und ist mit 0,95 Punkten (Schnitt) nach Fortuna Köln (0,97 / Nur 1973/74 erstklassig) im Ranking der erste Verein, dessen Ausbeute unter einem Zähler pro Spiel liegt. Weniger als einen Punkt pro Partie feierten auch die „Kiez-Kicker“ vom FC St. Pauli zusammen. Das macht Rang 47, bei 56 Klubs.

Zwei Klubs klar abgeschlagen

Der schlechteste aktuelle Bundesligist ist die SpVgg Greuther Fürth auf dem vorletzten und 55. Tabellenplatz. Das „Kleeblatt“ ist der schlechteste Starter aller Zeiten. Das Team aus Franken kommt bei derzeit 43 Spielen auf die miserable Ausbeute von 0,51 Punkten – und eine Siegquote von nur 9,3 Prozent. Damit sind die Fürther schlechter als die One-Hit-Wonder Blau-Weiß 90 Berlin (0,62 Punkte) und der VfB Leipzig (0,59), die beide 1986/86 bzw. 1993/94 nur ein Jahr erstklassig spielten.

Absoluter Tabellenletzter ist aber auch in der ewigen, relativen Tabelle der Klub, der nicht aufstieg, sondern berufen wurde. Tasmania 1900 Berlin. Die Rekord-Negativ-Bilanz des „Zwangsaufsteigers“ von 1965/66: 0,29 Punkte pro Spiel und nur 5,9 Prozent Siegquote. Kein Wunder: Nur gegen Karlsruhe (2:0) zum Start vor 80.000 Zuschauern im Olympiastadion und Neunkirchen (2:1) konnte Tasmania überhaupt ein Bundesliga-Spiel gewinnen.

 



Wenn wir Titel gewinnen wollen, brauchen wir einen Ribéry.

— Arjen Robben, FC Bayern, über seinen kongenialen Mitspieler Franck Ribéry.