Die Könige der Schlussviertelstunde

von Carsten Germann10:30 Uhr | 05.11.2022
Foto: Imago

Die neue Statistik von Fussballdaten.de zeigt, wie viele ihrer Tore die Bundesliga-Klubs in der Schlussviertelstunde erzielen (inkl. Nachspielzeit). Werder Bremen ist dabei ganz weit vorne. Fast die Hälfte seiner Tore schießt der SVW in dieser Spielphase.

Werder Bremen greift am Samstagabend gegen den FC Schalke 04 in den 13. Spieltag ein und verteidigt dabei einen Nimbus. Die Grün-Weißen sind das torgefährlichste und nervenstärkste Team der Schlussphase. Unvergessen: Ihr 3:2-Sieg bei Borussia Dortmund am 3. Spieltag mit 3 eigenen Treffern nach der 89. Minute – einmalig in der Bundesliga!

47,6 Prozent

21 Tore haben Top-Schütze Niclas Füllkrug (9 Saisontreffer) bereits für Bremen markiert, davon 10 ab der 76. Minute. Das macht mit 47,6 Prozent Tor-Quote in der letzten Viertelstunde den Bestwert der Liga.

RB Leipzig traf 22-mal und damit zwar häufiger als die Bremer, aber die „Roten Bullen“ sind im letzten Spielabschnitt nicht ganz so gefährlich – 8 Tore und mit 36,4 Prozent immer noch über ein Drittel Torgefahr ab der 76. Minute.

Bremens Gegner am Samstag, der FC Schalke 04, kommt auf eine gleich hohe Quote wie RBL – 36,4 Prozent. Die Schalker sind mit 11 Toren neben Bochum das offensivschwächste Team der Liga, aber wenn sie treffen, dann kurz vor Toresschluss, vier Mal insgesamt.

Ein legendär-später BVB-Treffer

Spät mag es auch der Revier-Rivale vom BVB. Die Dortmunder erzielten 7 ihrer 20 Saison-Tore in der Schlussphase, wobei natürlich das 2:2 von Anthony Modeste im „Klassiker“ gegen den FC Bayern München in der 5. Minute der Nachspielzeit halb Fußball-Deutschland mitriss (Fussballdaten.de berichtete). Es war das späteste Tor aller Zeiten in diesem Spitzenduell.

Aber wo steht eigentlich Bayern München in diesem Ranking? Die Großkopferten stellen mit 38 Toren die beste Offensive der Liga, in der letzten Spielphase knipsen Eric Maxim Choupo-Moting allerdings nicht so oft, nur 7-mal (18,4 Prozent).

Nur vier Klubs kommen im Endspurt auf eine geringere Ausbeute. Unter anderem Eintracht Frankfurt, das im letzten Jahr auf dem Weg zum Europa-League-Sieg gegen Betis Sevilla (1:1 n. V.) das absolute Last-Minute-Tor Tor in diesem Wettbewerb erzielte. In der Bundesliga machen es die „Adler“ nicht so spannend: 3 ihrer 25 Treffer fielen nur in der Schlussphase, das sind 12 Prozent und der letzte Platz im Ranking.

Anmerkung der Redaktion: Das Freitagsmatch des 13. Spieltages mit Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart (3:1) und dem Treffer von Patrick Herrmann in der Nachspielzeit ist in diese Auswertung nicht mit eingerechnet.

 



Es geht derzeit um die TV-Rechte. Jetzt wissen wieder alle, warum sie so viel blechen sollen.

— Jürgen Klopp