Berlin (dpa) - DFL-Aufsichtsratschef Peter Peters hat massive Probleme im deutschen Fußball angeprangert und auch die DFB-Führung scharf kritisiert. Zugleich mahnte der 58-Jährige Gesprächsbedarf «über tatsächliche und vermeintliche Fehlentwicklungen» an.
Mittwoch, 16.12.2020
«Kritisch mit Blick auf die Dissonanzen beim DFB sehe ich das fehlende Miteinander in der Spitze ohne jedes Vertrauen», sagte der 1. Vizepräsident Profifußball des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem «Kicker»-Gastbeitrag.
Beim DFB gebe es «unfassbar viele Indiskretionen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass sich dieses Misstrauen wieder beseitigen lässt», sagte Peters, der auch Stellvertretender Sprecher des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist, zum derzeitigen Ist-Zustand zwischen Verband und Liga.
Die Vertreter der Landesverbände im Präsidium müssten jetzt Verantwortung übernehmen und entscheiden, «was das Beste für den DFB ist. Harte Entscheidungen sind gefragt, die Zeit über Weihnachten ist jetzt die letzte Ruhepause, um darüber nachzudenken und weiteren Schaden vom DFB abzuwenden», mahnte Peters.
Auch DFB-Präsident Fritz Keller nahm Peters bei seiner Kritik nicht aus. Der wisse selber, dass er in seinem ersten Jahr im Amt nicht immer alles richtig gemacht habe. Aber: «In der Bundesliga und 2. Bundesliga haben wir Fritz Keller über Jahre hinweg stets als wertegetrieben und charakterfest erlebt – und es gibt auch jetzt keinen Grund, an seiner Integrität zu zweifeln», sagte Peters und betonte, dass die DFL immer ein Interesse an einem starken DFB habe.
Der frühere Finanzvorstand des FC Schalke 04 wird sich im kommenden April im Rahmen des UEFA-Kongresses auf Vorschlag des DFB-Präsidiums zur Wahl für den FIFA-Rat stellen. «Es geht mir darum, die Interessen des deutschen Fußballs und der UEFA in der FIFA zu vertreten. Daran fühle ich mich gebunden, daran lasse ich mich messen», sagte Peters.
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,,Trainer, glaubst du an Gott?" - ,,Ja, ich glaube an Gott!" - ,,Das ist gut, denn er steht gerade vor dir."
— Dialog zwischen Zlatan Ibrahimovic und Carlo Ancelotti.