DFL: "Schwer, einzelne Branchen als No-Go-Area abzustempeln"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid10:32 Uhr | 24.08.2024
DFL: "Schwer, einzelne Branchen als No-Go-Area abzustempeln"
Foto: FIRO/SID

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will auch nach dem umstrittenen Einstieg des Rüstungskonzerns Rheinmetall beim Bundesligisten Borussia Dortmund an ihren Sponsoringregularien festhalten. "Wie andere Unternehmen und Branchen auch ist natürlich auch der Fußball gezwungen und gefordert, die richtige Balance zwischen Verantwortung und wirtschaftlichen Interesse zu finden", sagte Marika Bernhard als Leiterin der DFL-Nachhaltigkeitsabteilung im Deutschlandfunk (DLF).

Doch "solange Normen und Gesetze eingehalten werden, tun wir uns sehr schwer damit, tatsächlich einzelne Branchen und Unternehmen als No-Go-Area abzustempeln", führte sie weiter aus. Es werde dementsprechend auf absehbare Zeit bei der Beschränkung bleiben, dass lediglich Trikotwerbung für starke Alkoholika, Pornographie und politischen Botschaften verboten sind. 

Die DFL hatte vor zwei Jahren Nachhaltigkeitskriterien für die erste und zweite Bundesliga eingeführt. Dabei geht es nicht nur um ökologische Nachhaltigkeit, sondern auch um soziale Aspekte und gute Vereinsführung. Für die Vereine ist es allerdings nicht verpflichtend, ihre potenziellen Partner zuvor in Sachen Nachhaltigkeit zu untersuchen. Dies sorgt stellenweise für Kritik. 

"Wenn man sich dann eben soziale und ökologische Verantwortung auf die Fahnen schreibt, aber dann gleichzeitig mit den entsprechenden Unternehmen oder Branchen kooperiert, die nicht in dieses Bild passen, dann führt das unweigerlich zu einem Glaubwürdigkeitsverlust", sagte der zur sozialen Verantwortung des Profifußballs forschende BWL-Professor Matthias Fifka im DLF. 

(sid)




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