Das schlechteste Leipzig aller Zeiten hat doch einen großen Gewinner

von Carsten Germann17:00 Uhr | 21.12.2021
Foto: Imago

0:2 (0:0) im „Geisterspiel“gegen Arminia Bielefeld, Platz zehn und die schlechteste Hinrunde der Bundesliga-Geschichte – RB Leipzig ist mit die größte Enttäuschung dieser Vorrunde. Dafür gibt es Gründe.

Es sei „ein Stück weit naiv, wie die Gegentore zustande kamen“, so analysierte Leipzigs neuer Trainer Domenico Tedesco (36) die historische 0:2-Heimpleite gegen Arminia Bielefeld bei Sky. Bielefeld hatte zuvor noch nie ein Pflichtspiel gegen die ,,Roten Bullen" gewinnen können.

Dabei sind 22 Gegentore gar nicht mal das Problem der Leipziger. Anders gesagt: Leipzig tritt ohne die zu Bayern München abgewanderten Leistungsträger Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer auf der Stelle. Auch waren die Fußstapfen von Coach Julian Nagelsmann zu groß für Nachfolger Jesse Marsch („For mich ist the Mischung in the Taktisch Dinge bei Paris immer noch ein Work in Progress“). Die Option „Trainerwechsel“ mit dem Ex-Schalker für den glücklosen Jesse Marsch hat RBL noch nicht wirklich weitergebracht.

4 Punkte aus 4 Spielen

In neun Tagen unter Tedesco gab es eine durchwachsene Bilanz mit Sieg, Remis und Niederlage. Die historisch schlechteste Vorrunde des „Bullenclubs“ in der Bundesliga konnte damit nicht mehr abgewendet werden.

Fakten zur Leipzig-Krise

  • ·        Der für 23 Mio. Euro von Eintracht Frankfurt geholte Stürmer André Silva zündete nicht, markierte nur fünf Tore in 17 Liga-Spielen
  • ·        Das 0:2 gegen Arminia Bielefeld war die 7. Saison-Niederlage
  • ·        So viele Spiele hatte Leipzig in der gesamten vergangenen Saison 2020/2021 nicht verloren
  • ·        22 Punkte sind die schlechteste Ausbeute seit dem RB-Bundesliga-Aufstieg 2016 (Vizemeister)
  • ·        Nur vier Auswärtspunkte – lediglich Schlusslicht Greuther Fürth (null Punkte) war in gegnerischen Stadien noch harmloser
  • ·        Mit fünf Auswärtstoren gemeinsam mit dem FC Augsburg harmlosestes Team auf fremdem Terrain
  • ·        Neben Fürth einziges Team ohne Auswärtssieg in der Hinrunde
  • ·        Nur eines der letzten sechs Bundesliga-Spiele wurde gewonnen

Doch es gibt auch einen Lichtblick im leeren Leipziger Stadion. Und der heißt Mohamed Simakan. Der 21-jährige Abwehrspieler, von Olympique Marseille zu Saisonbeginn verpflichtet, gewann 69 Prozent seiner Zweikämpfe in den Vorrundenspielen. Damit ist Simakan der beste Spieler in der Bundesliga, der mehr als 100 Zweikämpfe führte – vor Weltmeister Matthias Ginter (Gladbach) und RBL-Kapitän Willi Orban mit jeweils 68 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Am Kampfgeist liegt es also nicht…



Es muss Elfmeter gewesen sein, Schwalben kann ich überhaupt nicht.

— Fredi Bobic