Erst verfolgte Daniel Peretz die Schweigeminute für die Opfer in seiner Heimat mit Tränen in den Augen, dann sicherte Thomas Tuchel ihm erneut Unterstützung zu. "Das ist natürlich Wahnsinn. Er ist ein junger Kerl, der Tag und Nacht um seine Freunde und Familie bangt", sagte der Trainer von Bayern München über den israelischen Torhüter des Rekordmeisters.
Daniel Peretz
Bayern•Torwart•Israel
Zum Profil
Bundesliga
Sichtlich bewegt hatte Peretz vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie beim FSV Mainz 05 (3:1) neben seinen Mitspielern vor der Ersatzbank gestanden. Beide Teams hatten im Vorfeld des Spiels der Opfer des Hamas-Terrors gedacht.
Peretz (23) sei "so ein feiner Kerl, so ein korrekter Charakter, dass uns das natürlich nahe geht. Wir bemühen uns, ihm im Sportlichen ein Umfeld zu bieten, in dem er Ablenkung, aber auch Verständnis bekommt", sagte Tuchel nach der Partie am Samstagabend: "Wir haben das Gefühl, dass es ihm guttut, bei der Mannschaft zu sein."
Für Wirbel hatte in den Tagen zuvor die Diskussion um den Münchner Abwehrspieler Noussair Mazraoui gesorgt. Der Marokkaner hatte auf Instagram unter anderem einen Post geteilt, in dem es hieß, die "unterdrückten Brüder in Palästina" sollten im Konflikt mit Israel "den Sieg erringen". Der Klub verzichtete auf Konsequenzen und beließ es bei einem Statement.
Peretz, der im Sommer von Maccabi Tel Aviv gekommen war, hatte sich bereits kurz nach dem Angriff der Hamas mit emotionalen Worten zu den Vorfällen in seiner Heimat geäußert.
(sid)
Wir hatten heute ein Zweikampverhalten wie Autogrammjäger.
— Peter Neururer, Trainer FC Saarbrücken, nach einem 0:3 gegen den 1. FC Köln.