Dämpfer im Europa-Rennen: Frankfurt verpasst Heimsieg erneut

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:35 Uhr | 05.04.2024
Dämpfer im Europa-Rennen: Frankfurt verpasst Heimsieg erneut
Foto: IMAGO/Fotostand/SID/IMAGO/Fotostand / Racocha

Eintracht Frankfurt hat im Schneckenrennen um die Europacup-Ränge erneut einen Dämpfer hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller kam gegen Werder Bremen nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus, ließ wie schon in der Vorwoche wichtige Punkte im Kampf um den sechsten Platz liegen und verspielt ausgerechnet im Endspurt allmählich ihre gute Ausgangsposition.

Einmal mehr investierten die Frankfurter viel, in Überzahl nach Rot gegen Bremens Jens Stage (73., grobes Foulspiel) kamen sie durch Tuta (77.) aber immerhin zum Ausgleich. Auch der Torschütze flog jedoch kurz vor Schluss nach einem groben Foul mit Rot vom Platz (89., nach Videobeweis). Durch den Punktgewinn vergrößerte die Eintracht den Vorsprung auf die Verfolger auf sechs Punkte, Augsburg und Freiburg können aber noch verkürzen - und das Restprogramm der SGE hat es in sich. Die Bremer, die durch Milos Veljkovic (62.) in Führung gegangen waren, stoppten nach vier Pleiten ihre Negativserie. 

Die Vertragsverlängerung von Sportvorstand Markus Krösche (bis 2028) war die positive Nachricht unter der Woche bei den Hessen. Ansonsten herrschte am Main nach dem enttäuschenden Remis gegen Union Berlin (0:0) gedrückte Stimmung. Um zumindest Platz sechs und damit die Europacup-Teilnahme abzusichern, forderte Toppmöller, "dass alle an einem Strang ziehen" müssten.

Entsprechend engagiert startete die Eintracht zwar, doch der Anfangsschwung verpuffte schnell. Wie so häufig in den vergangenen Wochen fehlten den Frankfurtern, die auf Sturm-Hoffnung Hugo Ekitike (Adduktoren) verzichten mussten, im Offensivspiel lange die Ideen. Omar Marmoush (18.) sorgte aus spitzem Winkel für Gefahr.

Die Hessen, bei denen Nnamdi Collins durch den Ausfall von Ellyes Skhiri überraschend zu seinem Bundesliga-Debüt kam, kontrollierten die etwas zerfahrene Partie zwar, die beste Chance ergab sich aber für Werder: SGE-Torhüter Kevin Trapp rettete herausragend gegen Stage (25.). Frankfurt steigerte sich vor der Pause, bei der gefährlichsten SGE-Möglichkeit reagierte Michael Zetterer jedoch stark gegen Marmoush (42.). Tutas Kopfball (44.) war zu unplatziert.

Die Eintracht, die im Saison-Endspurt noch auf vier Teams aus der Spitzengruppe der Liga trifft, legte erneut schwungvoll los - und forderte einen Elfmeter. Nationalspieler Robin Koch beschwerte sich, dass er bei seinem gefährlichen Kopfball im Strafraum gehalten worden sei (49.), die Partie lief aber weiter. Dafür durfte Frankfurts bereits verwarnter Junior Dina Ebimbe trotz eines Fouls an Marvin Ducksch weitermachen. 

Dann aber nutzte Werder einen Freistoß zur Führung: Veljkovic staubte ab, nachdem Trapp den Ball nach vorne abprallen gelassen hatte. Zurecht sah Stage wenig später für ein brutales Einsteigen gegen Jean-Matteo Bahoya die Rote Karte. Tuta traf kurz nach dem Platzverweis per Kopf zum Ausgleich - und läutete die Eintracht-Schlussoffensive ein, ehe er selbst zu spät kam und flog. 

(sid)




Am Ende des Tages war es ein gebrauchter Tag für uns.

— Bayern Münchens Interimstrainer Dino Toppmöller nach dem historischen 0:5 im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach.