„Rosa Rausch!“ – So titelte BILD am Sonntag zum Spiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen 2:3 (1:0) mit den Gästen in rosafarbenen Trikots. Es war ein Spiel für die Bundesliga-Chroniken. Zwar hielt die tolle Serie von BVB-Coach Edin Terzic (39), dessen Mannschaft auch im 26. Spiel unter seiner Regie nicht ohne eigenes Tor blieb (Fussballdaten.de berichtete). Doch dafür konnte man sich in Dortmund am Ende nichts kaufen. Stand der Daten: 21. August 2022.
Im Signal Iduna Park und in den BVB-Sportsbars in ganz Deutschland herrschte am Samstagnachmittag nach dem Abpfiff blankes Entsetzen. Wie konnte das passieren? Der BVB führte bis zur 89. Minute gegen Aufsteiger Werder Bremen mit 2:0 – und ging doch als Verlierer vom Platz.
„Wenn du in der 88. Minute 2:0 führst, dann musst du das Spiel auch gewinnen“, wurde Edin Terzic in BILD am SONNTAG deutlich, „das war brutal dämlich!“
Eben das 2:0 von Raphael Guerreiro war bereits das 3. Weitschusstor des BVB in dieser Saison, bei 6 eigenen Hütten aus 3 Spielen.
Dass Nico Schlotterbeck mit 74 Prozent gewonnener Zweikämpfe bissigster Spieler auf dem Platz war, erwies sich am Ende ebenfalls als Muster ohne Wert.
Gleichzeitig beendete Werder mit dem 3:2 eine Serie von 7 Liga-Spielen ohne Sieg gegen den BVB.
Die letzten 3 Bundesliga-Spiele hatte Dortmund gegen die Hansestädter allesamt gewonnen.
Dortmund erlebte am 18. September 2004 eine ähnliche, aber statistisch nicht ganz deckungsgleiche Schock-Situation. Damals führte die Mannschaft von Trainer Bert van Marwijk, von BILD als „Holland-Berti“ ins Figurengemälde der Bundesliga eingeführt, gegen den von Felix Magath betreuten FC Bayern München bis zur 88. Minute durch Tore von Ewerthon mit 2:0. Doch Lucio (88.) und Roy Makaay (90. + 2) entrissen dem BVB noch den sicher geglaubten Sieg.
Gar mit 4:0 führte Borussia Dortmund am 25. November 2017 gegen den Erzrivalen Schalke 04. Doch nach der 61. Minute erkämpfte sich S04 noch ein 4:4-Remis und ließ die Dortmunder ähnlich ratlos zurück wie nun gegen Bremen…
Die Stimmung ist eigentlich wie vor dem Spiel. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir aus dieser äußerst großen Minimalchance, minimaler geht's gar nicht mehr, eine etwas kleinere gemacht haben, die größer geworden ist.
— Peter Neururer