BVB-Macher Michael Zorc: Seine Rekorde, seine Top-Transfers

von Carsten Germann16:00 Uhr | 13.05.2022
Foto: Imago

Großer Bahnhof für „Susi“ – Michael Zorc (59) wird sich am Samstag mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC von Borussia Dortmund verabschieden. Zorc, das ist ein Leben für den BVB – mit Rekorden und Hits als Spieler und Manager.

In Dortmund kommt man derzeit nicht an ihm vorbei. „Danke, Michael Zorc – für alles!“, heißt es auf Plakaten in der Stadt und am Samstag wird es einen großen Abschied der Fans für den scheidenden BVB-Helden geben.

Kein anderer Spieler hat Borussia Dortmund auf dem Rasen und außerhalb so geprägt wie Michael Zorc („Du wirst ja nicht automatisch Deutscher Meister, nur weil du vor Bayern München stehst“). Der bescheidene Mann aus Dortmund-Eving hat Meilensteine gesetzt. Als Spieler, als Manager und Sportdirektor (seit 2005).

Zorc – Seine Meilensteine als BVB-Profi

  • Eine Marke, die Zorc als BVB-Profi wohl für eine sehr lange Zeit behalten wird: Mit 572 Einsätzen ist er der Rekordspieler von Borussia Dortmund, vor Torhüter-Idol Roman Weidenfeller (453 Spiele)
  • Allein in der Bundesliga ist „Susi“ Zorc mit 463 Spielen einsamer Rekordhalter der westfälischen Borussia
  • Nur ein Spieler erzielte für den BVB mehr Tore in der Bundesliga als Michael Zorc (traf 131-mal): Manfred „Manni“ Burgsmüller († 2019) mit 135 Hütten
  • Mit 159 Pflichtspiel-Toren steht Zorc auf Rang zwei der ewigen Torschützenliste des Revierklubs, hinter Alfred „Adi“ Preißler, dem in nur 271 Partien 174 Treffer gelangen
  • Michael Zorc gehörte 1981 der bis heute einzigen deutschen Junioren-Weltmeistermannschaft (U20) an –er bestritt bei der WM in Australien alle 6 Spiele

1998 wechselte Zorc nach 17 Profi-Jahren vom Rasen in den Manager-Sessel. Mit westfälischer Ruhe, manchmal auch Sturheit und viel Gespür für den Verein tätigte er Transfers, die den BVB und die Liga prägen sollten.

2 Milliarden Euro Transfer-Umsätze

Spieler-Transfers: Das vielleicht größte Schnäppchen der BVB-Historie war der bis dahin in Europa völlig unbekannte Japaner Shinji Kagawa wechselte 2010 für eine „Ausbildungsgebühr“ von 4000.000 Euro von Cerezo Osaka, schlug direkt ein und verabschiedete sich 2012 für 16 Mio. Euro Ablöse zu Manchester United

„Der Zwei-Milliarden-Manager tritt ab“, schrieb SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) über Zorc. Seine Transfer-Bilanz liest sich wie ein „Who is Who“ der besten BVB-Spielerwechsel: Von der brasilianischen BVB-Legende Dedé über das Tschechen-Duo Tomas Rosicky und Jan Koller, Meister 2002), Marco Reus, Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang, bis zu Erling Haaland.

  • Top-Transfer: Zorcs genialster Coup war der Verkauf von Ousmane Dembélé 2017 zum FC Barcelona, für einen Spieler, der nur eine Saison bei Borussia Dortmund war, kassierte der Revierklub 140 Mio. Euro inklusive Boni
  • Zorcs Flops: In 24 Jahren blieben Fehleinkäufe unter der Regie des Michael Zorc nicht aus, der teuerste war wohl Weltmeister André Schürrle, den man 2016 vom VfL Wolfsburg holte – für 30 Mio. Euro, aber der Halbstürmer blieb in Dortmund glücklos, größter Flop in der Klopp-Ära war Ciro Immobile (FC Turin, 18,5 Mio. Euro), der in der Bundesliga einfach nicht zündete

  • Bilanz: 1,06 Milliarden Euro an Transfer-Einnahmen bescherte Zorc dem BVB, auf der Ausgaben-Seite stehen 979 Mio. Euro

Fussballdaten.de verneigt sich vor der Leistung des Spielers, des Managers Michael Zorc, der in Dortmund einfach Kult ist. Sogar in den witzigen Werbespots des damaligen BVB-Ausrüsters Nike im Meisterjahr 1994/95 mit Schauspieler Willi Thomczyk kam Zorc vor: „Weißt Du, dass Michael Zorc in 365 Bundesliga-Spielen schon 101 Tore geschossen hat?“ – „Klugscheißer!“ 



Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben.

— Berti Vogts