Expected Goals ist eine Statistik, die im Weltfußball in den letzten Jahren sehr stark an Bedeutung zugenommen hat. Es wird gemessen, wie statistisch wahrscheinlich es ist, dass ein Abschluss aus einer bestimmten Position den Weg ins Tor findet. Was sie allerdings nicht berücksichtigt sind Abschlussqualität des jeweiligen Spielers, Qualität des Torwarts und Position der Gegenspieler. Deshalb bleibt sie auch nur ein Indikator. Bei der „At Broski Show“ wurde die zu erwartende Tabelle ausgerechnet. So würde die Bundesligatabelle also aussehen, wenn die Teams in jedem Spiel die aufgerundete zu erwartende Anzahl an Toren und auch an Punkten geholt hätte. Einige Platzierungen dürften wohl sehr überraschend sein.
Die beiden größten „Overperformer“ sind der 1. FC Heidenheim und Werder Bremen. In der tatsächlichen Tabelle stehen die Werderaner auf Platz 9 und die Aufsteiger aus Heidenheim auf Platz 10. In der xG-Tabelle sind sie allerdings auf Platz 16 und 17 wiederzufinden. Beide holten 23 Punkte in der laufenden Saison, bei Heidenheim liegen die erwarteten Punkte allerdings bei 18. Werder Bremen holte nur zwei Punkte mehr als erwartet, in der engen Tabelle reicht das, um sieben Plätze gutzumachen.
Auch Leverkusen holt deutlich mehr Punkte als erwartet, steht aber dennoch auf Platz zwei in der fiktiven Ausrechnung. 40 Punkte wären die statistisch erwartbare Anzahl, 49 hat die Werkself tatsächlich geholt. Statistisch müsste der FC Bayern Spitzenreiter sein, und zwar mit 43 Punkten. Frankfurt würde außerdem auf Platz zehn stehen und anstatt von 31 Punkten nur 23 haben. In der Top-Sechs holt allerdings jeder mehr Punkte als eigentlich erwartet, was sich auch auf die Qualität der Mannschaften zurückführen lässt.
Interessant ist, dass der Überflieger VfB Stuttgart überhaupt nicht überperformed. Sie holen 37 Punkte bei 38 erwarteten, schießen drei Tore mehr als erwartet und kriegen exakt so viele Gegentore wie in der Ausrechnung.
Die mit Abstand größten Underperformer sind Mainz 05. Laut Statistik sollte man auf Platz neun stehen und 23 Punkte geholt haben. Tatsächlich steht man auf dem direkten Abstiegsplatz 17, mit gerade mal elf Punkten auf dem Konto. Auch Darmstadt steht deutlich schlechter da, als sie eigentlich sollten. Platz 15 rechnen die Statistiker bei der Show aus und mit 21 Punkten zehn mehr als die tatsächlich geholten.
Die erwarteten Punkte ergeben sich aus den erwarteten Toren und den erwarteten Gegentoren. Die sind immer auf die einzelnen Spiele bezogen, zusammengerechnet ergeben sich aber auch interessante Werte. Der 1. FC Köln laut der erwarteten Tabelle auf Platz 18, haben aber weniger als die Hälfte der erwarteten Tore erzielt. Gerade einmal 12 Tore stehen auf ihrem Konto, 25 wären eigentlich zu erwarten gewesen. Auch Mainz 05 ist hier anzutreffen. Sie haben nämlich acht Tore weniger erzielt und acht Gegentore mehr kassiert als zu erwarten wäre. Darmstadt hingegen hat vor allem Probleme mit der Defensive. 47 Gegentore haben sie kassiert, eigentlich waren aber nur 34 zu erwarten.
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Insgesamt zeigt sich also, dass expected Goals und expected Points eine Statistik sind, die zwar interessant ist, allerdings auch nur einen Indikator darstellen. Oftmals lässt sich beobachten, dass sich die expected Points und die tatsächlichen Punkte angleichen. Meistens auf eine gesamte Saison gesehen, manchmal auch über mehrere Saisons hinweg. Schlussendlich sind aber auch die individuellen Umstände entscheidend, ob ein Ball den Weg ins Tor findet oder nicht.
Wenn wir jedes Mal trainiert hätten, wenn Herr Zebec gerade mal voll war, dann wären wir im letzten Jahr so gut wie nie zur Arbeit gekommen.
— Manfred Kaltz, HSV, über den alkoholkranken Trainer Branko Zebec.