Deniz Aytekin ist einer der besten Schiedsrichter, die die Bundesliga aktuell zu bieten hat. Wie er jetzt im Podcast „kicker meets DAZN“ verrät, überprüfte man beim Bundesliga-Eröffnungsspiel Bayern gegen Frankfurt eine Szene äußerst geschickt und unbemerkt.
Aytekin verrät im Podcast „kicker meets DAZN“, wie er einen VAR-Trick angewandt hat, um eine Situation zu überprüfen: „Es gab eine Situation kurz nach der Halbzeit, in der gecheckt wurde, ob es Elfmeter gibt. Ich gebe Eckball und der Videoassistent sagt: ‚Wart‘ mal kurz, wir checken gerade, ob es ein potenzielles Foul war.‘ Ich wollte aber nicht, dass es auffällt.“
Aytekin erklärt weiter: „Ich bin zu den Spielern hin und habe zu Upamecano gesagt, dass er aufhören soll. Er hat mich entgeistert angeguckt und gesagt: ‚Ich habe doch nichts gemacht.‘ Ich habe dann gesagt: ‚Ja, ich weiß. Aber ich brauche Zeit’“, so der 44-Jährige.
Die Zeit, die dadurch gewonnen wurde, half ihm, „dass – auf gut Deutsch – keine alte Sau gecheckt hat, dass wir etwas überprüfen.“ Durch das unauffällige Überprüfen wurde der Spielfluss und die Atmosphäre nicht gefährdet, was auch sein Ziel war. Dieser Trick, wie er zugibt, sei aber „nicht immer die Lösung“.
In der Bundesliga wurde des Öfteren vorgeworfen, dass die Überprüfungen des VAR zu lange dauern würde. Er kann diese Kritik nachvollziehen, aber begründet, warum diese Checks so lange andauern.
„Wir sind in Deutschland mit die führende Review-Nation, was die Geschwindigkeit anbelangt. In anderen Nationen ist die durchschnittliche Zeit 15 bis 20 Sekunden länger. Aber was die Zuschauer und Spieler anbelangt, können sich 75 Sekunden anfühlen wie eine Ewigkeit“, erklärt Aytekin im Podcast.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hatte eine Videobeweisüberprüfung kritisiert, da diese viel zu lange gedauert habe. „Es hat fünf Stunden und 34 Minuten gedauert, bis man wusste, dass es einen Millimeter Abseits war.“
Langsam habe ich das Gefühl, dass mit meinem linken Fuß mehr anfangen kann, als nur Bier zu holen.
— Thomas Müller