Die Bayern gewinnen das Spitzenspiel nicht, für den Rekordmeister zählt jetzt erst einmal die Königsklasse. Hertha BSC verliert ein weiteres Spiel deutlich - und Trainer Tayfun Korkut muss sich unbequemen Fragen stellen. Am Sonntag wird nur ein Spiel angepfiffen.
Samstag, 05.03.2022
Über 400 Spiele hat Thomas Müller in der Bundesliga absolviert, und ins eigene Tor hatte er dabei nie getroffen. Bis Samstag. In seiner 407. Partie traf der Nationalspieler nicht für die Bayern, sondern für Bayer Leverkusen, das Spitzenspiel endete 1:1. «Ich glaube nicht, dass Thomas mega niedergeschlagen ist», sagte Trainer Julian Nagelsmann: «So eine Aktion passiert auch den Besten.» Der Vorsprung an der Tabellenspitze bleibt ohnehin beruhigend. Jetzt zählt für die Münchner erst einmal das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag gegen RB Salzburg.
Schon wieder verloren. Hertha BSC muss sich auf eine harte Schlussphase der Saison einstellen. Das 1:4 gegen Eintracht Frankfurt war das achte Spiel in Serie ohne Sieg. Der Trainer will weitermachen. «Ja klar, ich bin immer noch überzeugt, nicht nur von meiner Arbeit, sondern vor allem auch von der Mannschaft», sagte Tayfun Korkut bei Sky. «Heute war es nicht genug, das wissen wir alle, da brauchen wir nicht drumherum reden. Wir müssen daran arbeiten, dass es wieder genug wird.»
Viel weiter hätten die Gefühlswelten nach dem Abendspiel kaum auseinanderliegen können. Der VfB Stuttgart feierte den 3:2-Comebacksieg gegen Borussia Mönchengladbach ausgelassen. Und die Gladbacher fragten sich gefrustet, wie sie eine 2:0-Führung verspielen konnten. «Wir haben es nicht geschafft, gut zu verteidigen» sagte Gladbachs Trainer Adi Hütter bei Sky. «Stuttgart hat es uns sicherlich auch vorgemacht, mit welcher Leidenschaft sie gespielt haben.» Das Spiel sei «sehr enttäuschend». Stuttgarts Borna Sosa sagte: «Wir sind der VfB Stuttgart, wir müssen kämpfen bis zum letzten Spiel, wir wollen in der Bundesliga bleiben.» Der Relegationsplatz ist für den VfB nur noch einen Punkt entfernt.
Es fehlten nur ganz wenige Minuten. Freiburg war drauf und dran, bei RB Leipzig zu gewinnen und an den Sachsen auf den Champions-League-Platz vier vorbeizuziehen. Doch in der letzten Minute der regulären Spielzeit fiel doch noch das RB-Tor zum 1:1-Endstand. Vielleicht fehlte nach dem Halbfinaleinzug im DFB-Pokal erst nach Verlängerung ein bisschen die Kraft? «Nach dem Spiel in Bochum, wo wir voll an die Kante gegangen sind, hat die Mannschaft von der Energie und von der Haltung her ein außergewöhnliches Spiel gemacht», sagte SC-Trainer Christian Streich.
Max Kruse war in Gedanken auch noch ein bisschen bei seinen früheren Teamkollegen. «Ein Punkt wäre am Ende auch für Union gerecht gewesen», sagte der Stürmer, der Ende Januar von Union Berlin zurück zum VfL Wolfsburg gewechselt war, bei Sky. Mit dem VfL feierte der 33-Jährige dennoch das 1:0 gegen die Berliner. Die drei Punkte waren für die Wolfsburger durchaus sehr wichtig - mit insgesamt 31 Zählern haben sich die Niedersachsen schon ordentlich von der unteren Tabellenregion abgesetzt.
Unter der Woche war Maxim Leitsch noch tieftraurig, hatte sein Fehler doch maßgeblich zum Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals geführt. Doch am Samstag feierte der 23-Jährige. «Dass ich jetzt ausgerechnet ein Spiel nach dem Fehler mein erstes Bundesligator mache, ist schon mega», sagte er bei Sky nach dem 2:1 gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth und zeigte ein Plakat, das er von einem Fan im Tausch für sein Trikot bekommen hatte. «Dafür werde ich schon einen Platz finden. Das ist ein nettes Andenken an das Spiel», sagte Leitsch. Mit 32 Punkten dürften die Bochumer die Abstiegssorgen los sein.
Durch die Verlegung der Partie von Borussia Dortmund beim FSV Mainz 05 nach zahlreichen Corona-Fällen bei den Rheinhessen wird am Sonntag nur ein Spiel angepfiffen. Die TSG Hoffenheim tritt am Nachmittag (17.30 Uhr/DAZN) beim 1. FC Köln an. Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß sprach mit Blick auf die verbleibende Saison von einem «Mittelstreckenlauf mit hohem Tempo». Kölns Torjäger Anthony Modeste trifft dabei auf seinen Ex-Club: Von 2013 bis 2015 spielte er im Kraichgau.
(dpa)
Zwischen Eintracht Frankfurt und ihm gibt es in Zukunft keine Basis mehr.
— Axel Hellmann, Vorstand von Eintracht Frankfurt, über den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der Trainer Oliver Glasner den Pokal aus der Hand nahm.