Alle Blicke sind im Berliner Olympiastadion auf Christian Gross gerichtet. Nach fast zehn Jahren gibt der 66 Jahre alte Schweizer als Coach des FC Schalke 04 sein Comeback in Deutschlands Eliteliga.
Im Spiel bei Hertha BSC will er am Samstag (18.30 Uhr/Sky) die Negativserie des Traditionsclubs nach insgesamt 29 Spielen ohne Sieg stoppen. Wer steht am ersten Bundesliga-Samstag des neuen Jahres auf den übrigen Plätzen im Fokus?
1. FC Köln - FC Augsburg
ONDREJ DUDA: Eigentlich hat Köln zwei Torjäger, doch Sebastian Andersson und Anthony Modeste kommen wegen ständiger Knieprobleme einfach nicht in Schwung. Andersson fehlt nun sogar wochenlang. So steht der FC ohne Stürmer da - macht aus der Not aber eine Tugend. Vor dem Spiel in Dortmund stellte Trainer Markus Gisdol den etatmäßigen Spielmacher Ondrej Duda als falsche Neun in die Spitze - und seitdem punkten die bis dahin ernüchternd schwachen Kölner. Duda macht seinen Job so gut, dass der FC im Winter nicht einmal zwingend in der Offensive nachlegen will.
TSG 1899 Hoffenheim - SC Freiburg
SEBASTIAN RUDY steht vor seinem 300. Bundesliga-Spiel. Der WM-Teilnehmer von 2018 ist mit 236 Einsätzen für die TSG 1899 Hoffenheim Rekordspieler der Kraichgauer. Zudem trug der 30-Jährige schon das Trikot des VfB Stuttgart, FC Bayern München und FC Schalke 04. «Das ist eine coole Zahl, und dieses Jubiläum freut mich sehr - umso mehr, da ich es für die TSG bestreiten darf», sagte der Mittelfeldspieler dem «Kicker». Er war im vergangenen Oktober aus Gelsenkirchen nach Hoffenheim zurückgekehrt und spielt dort eine gute Rolle.
Arminia Bielefeld - Borussia Mönchengladbach
RITSU DOAN: Es war einen Versuch wert: Auf Leihbasis verpflichtete Arminia Bielefeld vor der Saison den japanischen Nationalspieler Ritsu Doan von der PSV Eindhoven. Und der 22-Jährige schlug voll ein. Er ist der beste Torschütze, beste Vorbereiter, war an vier der nur neun Tore beteiligt und ist nach «kicker»-Noten zweitbester Feldspieler des Aufsteigers. Die Arminia erwägt offenbar, den trickreichen Flügelspieler per Kaufoption fest zu verpflichten. Die wohl festgeschriebenen fünf Millionen Euro sind für die Ostwestfalen zwar viel, aber der Wiederverkaufswert erscheint höher.
Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen
TIN JEDVAJ: Der kroatische Vize-Weltmeister spielt bereits so lange bei Bayer Leverkusen, dass er bei der Meldung zur Europa League als «local player» gilt. Auf 106 Pflichtspiele bringt Jedvaj es schon. Doch auch in seiner siebten Saison bei Bayer ist der 25-Jährige kein uneingeschränkter Stammspieler. Sein Vorteil ist seine Vielseitigkeit. Außer auf seiner Lieblings-Position in der Innenverteidigung spielte er schon als Rechtsverteidiger, als Sechser und auch 13 Mal als Linksverteidiger. Da mit Wendell und Daley Sinkgraven beide Spieler dieser Position wegen positiver Corona-Tests ausfallen, wird am Samstag wohl das 14. dazukommen.
Werder Bremen - 1. FC Union Berlin
MARCUS INGVARTSEN: Einen Max Kruse kann man nicht einfach so ersetzen. Das hat Union-Trainer Urs Fischer schon mal klar gesagt. Ausgerechnet im Spiel bei seinem Ex-Club Werder Bremen muss der Offensivstar der Eisernen wegen seines Muskelbündelrisses weiter passen. Marcus Ingvartsen soll sich bei den Berlinern nun zumindest auf der Kruse-Position versuchen. Zwei Tage vor seinem 25. Geburtstag kann der Däne selbst gerade nach ausgeheilten Bauchmuskelproblemen wieder zurück. Der Kruse-Ausfall könnte seine Chance sein. Über 90 Minuten spielte der technisch versierte Angreifer in dieser Saison bislang nur im Derby gegen Hertha BSC (1:3).
Hertha BSC - FC Schalke 04
CHRISTIAN GROSS: 3744 Tage ist es eher, dass Christian Gross in der Fußball-Bundesliga auf der Bank saß. Nach einer 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am 3. Oktober 2010 musste er beim VfB Stuttgart gehen. Danach trainierte er in Saudi-Arabien und Ägypten und beendete sogar schon offiziell seine Karriere. Am Samstag gibt der 66 Jahre alte Schweizer sein Comeback als Coach des FC Schalke 04. Bei Hertha BSC beginnt nach saisonübergreifend 29 Spielen ohne Sieg die schwere Mission Klassenerhalt.
VfB Stuttgart - RB Leipzig
THOMAS HITZLSPERGER: In einem beispiellosen Machtkampf der VfB-Führung ging der Vorstandsboss am Mittwoch in die Offensive. In einem vierseitigen Brief rechnete der Ex-Nationalspieler gnadenlos mit Präsident und Aufsichtsratschef Claus Vogt ab, warf ihm etliche Fehler und Unfähigkeit vor. Außerdem machte der 38-Jährige seine Bewerbung um das Präsidentenamt öffentlich. Hitzlspergers Ziel: Bei der nächsten Mitgliederversammlung im März will er Vogt aus dem Club drängen. Das würde nur gelingen, sollte der Ex-Profi tatsächlich gewählt werden. Er wäre dann Vorstandschef und Präsident in Personalunion.
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(dpa)
Samstag, 02.01.2021
Die Champions League ist praktisch die Liga der Champions.
— Bernd Schuster erklärt Thomas Gottschalk das Prinzip ,,Champions League".