Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic von Hertha BSC glaubt nicht an eine gesteigerte Attraktivität der Fußball-Bundesliga ohne die 50+1-Regel. "Vielleicht würde das kurzfristig für mehr Spannung sorgen. Aber es geht um viel mehr Basisarbeit, als nur zu sagen, irgendetwas muss verschwinden", sagte der 50-Jährige im Interview mit der Sports Illustrated.
Fredi Bobic
•Angriff•Deutschland
Zum Profil
2. Bundesliga
Es sei das "große Kunststück", die "Tradition in die Moderne zu führen, ohne die Tradition zu vergessen", erklärte Bobic: "Also konkret Tradition und Investorenideen miteinander zu verknüpfen. Da sind wir vor allem in Deutschland sehr stolz darauf, dass wir diesen Weg mit 50+1 gehen." Es werde natürlich auch "Konstrukte geben, die manchmal fragwürdig und zu hinterfragen sind".
Am Ende spiele "das Monetäre immer eine Rolle. Das muss man klar wissen", betonte Bobic. Die Zeit ohne Zuschauer während der Corona-Pandemie habe gezeigt, "wie schwierig es ist, alles am Laufen zu halten – ohne die gewohnten Einnahmen zu haben".
Generell ist Bobic der Meinung, dass sich die Bundesliga im internationalen Vergleich nicht verstecken müsse: "Ich finde, wir machen uns manchmal selbst viel zu klein. Die Liga ist eine spannende Liga, eine schöne Liga zum Anschauen." Hinzu kämen Highlights wie der Europa-League-Sieg von Eintracht Frankfurt, auch der Rekordmeister Bayern München gebe "eigentlich immer eine gute Visitenkarte in der Champions League ab. Deshalb müssen wir uns nicht an den anderen orientieren, sondern unsere Werte und unsere Kultur leben."
(sid)
Ich habe meine Frau vor die Wahl gestellt: Mallorca oder HSV? Aber ich habe sie nicht ausreden lassen.
— Bruno Labbadia bei seiner Rückkehr als HSV-Trainer.