Bitterer Sieg gegen VfB: BVB mit neuen Verletzungssorgen

von Marcel Breuer | dpa22:33 Uhr | 08.04.2022
Zunächst abgepfiffen, doch das Tor zählt: Dortmunds Julian Brandt (M) freut sich mit seinen Mitspielern über seinen Führungstreffer gegen den VfB.
Foto: Tom Weller/dpa

Bitterer Sieg für Borussia Dortmund: Ungeachtet neuer Verletzungssorgen hat der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart mit 2:0 (1:0) gewonnen.

Dank zweier Joker-Tore von Julian Brandt (12. Minute/71.) hat das Team von Trainer Marco Rose vor 58.248 Zuschauern eine Reaktion auf die deftige 1:4-Pleite gegen RB Leipzig in der Vorwoche gezeigt und ist seinem Ziel Champions League in der kommenden Saison einen großen Schritt näher gekommen. Der Tabellen-15. Stuttgart droht dagegen das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz, sollten Arminia Bielefeld beim VfL Wolfsburg und Hertha BSC gegen den 1. FC Union gewinnen.

Brandt war in der 6. Minute für den erneut verletzten Giovanni Reyna in die Partie gekommen. Der Nationalspieler kann sich mit seinem Tor sogar über einen Eintrag in die Geschichtsbücher freuen: Der Treffer in der 12. Minute war das früheste Tor eines Einwechslers in der Bundesliga-Historie. Nach Reyna mussten in der ersten Halbzeit auch Mahmoud Dahoud sowie in der Pause Mats Hummels verletzt ausgewechselt werden.

Schon nach nicht einmal zwei Minuten ereilte die Dortmunder einmal mehr das Pech. Bei einem Sprint am Spielfeldrand verletzte sich Reyna und fasste sich sofort an den hinteren rechten Oberschenkel. Mit Tränen der Wut und Enttäuschung ging der Youngster vom Platz direkt in die Kabine und wurde auf dem Weg von seinen Mitspielern getröstet. Der 19-jährige US-Nationalspieler hatte zuletzt schon wegen Oberschenkelproblemen längere Zeit aussetzen müssen.

Von dem Schrecken erholte sich der BVB jedoch überraschend schnell. Zuerst schoss Raphael Guerrero in der 8. Minute an den Pfosten des Stuttgarter Tores. Nur vier Minuten später dann war es ausgerechnet der notgedrungen eingewechselte Brandt, der einen Konter nach Hereingabe von Erling Haaland zum 1:0 abschloss. Der Treffer wurde noch vom Videoschiedsrichter überprüft, dann aber gegeben.

Der VfB Stuttgart zeigte sich unbeeindruckt von dem frühen Rückstand und bot dem BVB Paroli. So entwickelte sich eine lebhafte Partie, in der beide Teams mit Tempo spielten und Torchancen kreierten. Zählbares aber sprang zunächst nicht heraus. Bei den Gastgebern wurde der wegen einer Corona-Infektion fehlende Stürmer Sasa Kalajdzic schmerzlich vermisst.

Nach gerade einmal einer halben Stunde dann der nächste personelle Rückschlag für die Dortmunder. Bei einem Zweikampf verletzte sich Dahoud an der rechten Schulter, versuchte noch weiter zu spielen, musste dann aber mit schmerzverzerrtem Gesicht aufgeben. Der Mittelfeldspieler wurde in der 36. Minute durch Axel Witsel ersetzt.

Nach der ersten Halbzeit blieb Hummels, der offenbar muskuläre Probleme hatte, in der Kabine. Für den Abwehrchef kam Dan-Axel Zagadou für die zweiten 45 Minuten. Der VfB versuchte, die personell gebeutelten Dortmunder mit Pressing früh unter Druck zu setzen. Nach einer solche Balleroberung kam Pascal Stenzel in der 61. Minute frei zum Schuss, traf aber nur die Latte des BVB-Tores. Zehn Minuten darauf sorgte Brandt mit seinem zweiten Treffer per Distanzschuss für die Entscheidung.

(dpa)



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— Uwe Klimaschefski