Bittere Pleite gegen Frankfurt: Hertha taumelt dem Abgrund entgegen

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:34 Uhr | 05.03.2022
Nächste Niederlage für Korkut und Hertha
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Hertha BSC taumelt nach dem nächsten bitteren Rückschlag dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Gegen Eintracht Frankfurt verloren viel zu fehleranfällige Berliner nach schwacher Leistung mit 1:4 (0:1). Somit ist das Team von Trainer Tayfun Korkut, der zuletzt noch eine Jobgarantie erhalten hatte, im Jahr 2021 weiterhin ohne Sieg und steht unverändert auf Relegationsrang 16.

Ansgar Knauff (17.), Tuta (48.), Jesper Lindström (56.) und Rafael Borre (63.) sicherten den Hessen den ersten Erfolg nach drei Niederlagen in Serie ohne eigenen Treffer. Davie Selke (61.) traf auf Seiten von Hertha. Für die Berliner, die mit 23 Punkten zwei Zähler Rückstand auf Platz 15 haben, wird es in den nächsten Wochen nicht einfacher. Nach nun acht Ligaspielen ohne Sieg heißen die nächsten drei Gegner Borussia Mönchengladbach, TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen.

Vor 25.000 Zuschauern im Olympiastadion waren beide Teams um Wiedergutmachung für die jüngsten Leistungen bemüht, so war es angekündigt worden. "Wir sind in einer Situation die gefährlich, aber nicht hoffnungslos ist", sagte Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic. Eintracht-Trainer Oliver Glasner wollte "die Trendwende" schaffen. Und die Gäste waren das aktivere Team.

Immer wieder kamen die Frankfurter hinter die Linien der Berliner, die selten sicher standen. Zunächst rettete Hertha-Torwart Marcel Lotka (15.), der nach seinem starken Debüt beim 0:3 beim SC Freiburg wieder Alexander Schwolow (Corona) vertrat. Der Deutsch-Pole nahm nach einem Stellungsfehler von Berlins Kapitän Dedryck Boyata dem heranstürmendem Lindström den Ball im Strafraum gerade so vom Fuß.

Zwei Minuten später dribbelte sich Filip Kostic gekonnt auf der linken Seite durch und flankte punktgenau auf Knauff, der gegen die Laufrichtung einköpfte. Die Gastgeber waren defensiv äußerst anfällig, durch Fehlpässe im Spielaufbau boten sie Frankfurt mehrere Chancen. Gleichzeitig sah Korkut, der Suat Serdar fast auf gleicher Höhe mit Stürmer Stevan Jovetic aufgestellt hatte, im ersten Durchgang keine einzige eigene Großchance - die Zuschauer quittierten dies mit einem Pfeifkonzert zur Pause.

Nach der Halbzeit wurde es jedoch kaum besser. Tuta drückte den Ball nach einem geklärten Eckball über die Linie, ehe Lotka folgenschwer patzte. Der Schlussmann eilte nach einem langen Frankfurter Schlag aus seinem Kasten und klärte direkt vor die Füße von Lindström, der aus mehr als 30 Metern den Ball ins Tor hob. Danach währte der Jubel über das schöne Volley-Tor des eingewechselten Selke nur kurz - quasi direkt im Gegenzug stellte Borre den alten Abstand wieder her. Das Berliner Publikum sang ironisch: "Oh, wie ist das schön."

(sid)



Wir leben in einer weltweiten Pandemie, aber selbst wenn jetzt noch zwei Drittel der Welt in Flammen stehen würden, dann würden wir immer noch Fußball spielen müssen.

— Fabian Klos, Arminia Bielefeld, über die Corona-Pandemie und die Fortsetzung der Bundesliga.