Bilanz 2023/2024 (II): Eintracht Frankfurt – Mit 51 Toren nach Europa

von Carsten Germann11:31 Uhr | 01.08.2024
Foto: Imago

Eintracht Frankfurt in der Saison 2023/2024 – das war nicht „Ekstase auf Hessisch“ (HR 3-Reporter beim Pokalfinale 2018 gegen den FC Bayern, 3:1), sondern „Minimalismus auf Hessisch.“ Obwohl die Mannschaft des neuen Trainers Dino Toppmöller auf Rang 6 sich wieder für die Europa League qualifizierte, wollte man sich am Main nicht so richtig freuen. Bei der Eintracht herrschte zu viel Stagnation.

„Wir verfügen jetzt vorne über mehr Spieler mit Qualität und werden an der Feinabstimmung arbeiten“, versprach Trainer Dino Toppmöller (43) in einem Kicker-Interview (Ausgabe vom 22. Juli 2024), „über Omar Marmoush und Hugo Ekitiké haben wir da noch gar nicht gesprochen.“

Dann tun wir das jetzt! Marmoush und der von Paris Saint-Germain verpflichtete Huko Ekitiké füllten die Lücke, die der am 1. September 2023 für 95 Millionen Euro zu PSG abgewanderte Rekord-Transfer Randal Kolo Muani hinterließ, mit 12 (Marmoush / Team interner Top-Wert) bzw. 4 Toren.

Die 12-Tore–„Lebensversicherung“

„Durch den Abgang von Kolo Muani ist der Ägypter plötzlich die Nummer eins im Sturm“, schrieb das Kicker-Spezial – Die große Bilanz (Juni 2024) über Marmoush, „und lange die Lebensversicherung in der Offensive.“

Stimmt.

  • Marmoush war der effizienteste Eintracht-Torschütze 2023/2024.
  • Er benötigte pro Treffer 192 Minuten.
  • Auffällig: Eintracht Frankfurt reichten 51 Tore für eine Europacup-Platzierung aus – das waren die wenigsten Buden aller Top-8-Vereine.
  • Verglichen mit den Zahlen von Toppmöllers unmittelbaren Vorgängern, sieht das so aus: In drei Saisons unter Adolf „Adi“ Hütter war man nie unter 59 Toren geblieben.
  • Unter Oliver Glasner waren es 2021/2022 lediglich 45 eigene Treffer.

5 Spiele

Ab dem 16. Spieltag war bei dem Klub mit den drittmeisten Zuschauern hinter Dortmund und Bayern – 56.959 Fans pilgerten im Schnitt in den Deutsche Bank-Park im Frankfurter Stadtwald – keine Bewegung mehr in Sachen Tabellenrang.

  • Die Frankfurter standen ab diesem Zeitpunkt kontinuierlich auf Rang 6.
  • 5 Spiele gewannen die „Adler“ mit nur einem Tor Vorsprung.
  • Eine Leistungs-Explosion war das 5:1 gegen den FC Bayern München am 14. Spieltag.
  • Es war der 21. Heimsieg gegen den FC Bayern in der Bundesliga-Geschichte der Frankfurter.

Nur Borussia Mönchengladbach (23 Siege) gewann noch häufiger gegen den deutschen Rekordmeister.

  • 1,38 Punkte holte die SGE im Schnitt mit dem neuen Coach Dino Toppmöller.
  • Das ist der zweitbeste Wert eines Eintracht-Trainers seit dem Wiederaufstieg 2012, hinter Adi Hütter (1,56 Punkte).
  • Toppmöller sammelte mit dem Team in seiner ersten Saison 47 Punkte, damit liegt er zwar klar vor einem seiner beiden Vorgänger, Adi Hütter (54, 2018/2019), aber vor Oliver Glasner, der in seinem Premieren-Jahr 2021/2022 in der Liga auf eine Ausbeute von 42 Punkten kam.

Last but not least: Makoto Hasebe wurde beim 3:3 in Freiburg am 22. Spieltag zum erst fünften Feldspieler der Liga-Geschichte, der nach Vollendung des 40. Lebensjahres zum Einsatz kam.

Vor dem Japaner waren dies Klaus „Tanne“ Fichtel (79), Manfred „Manni“ Burgsmüller († 2019), Miroslav „Mirko“ Votava (68) und Claudio „Piza“ Pizarro (45). 



Ich bin der beste Spieler der Welt. Messi und Ronaldo sind von einem anderen Planeten.

— Neymar auf die Frage wer der beste Fußballer der Welt sei