Ben-Hatira kritisiert Ex-Klub: Druck von außen war zu groß

von Marcel Breuer | dpa12:02 Uhr | 13.02.2017
Änis Ben-Hatira übt nach seinem Wechsel Kritik an Darmstadt 98. Foto: Arne Dedert
Foto: Arne Dedert

Fußball-Profi Änis Ben-Hatira hat dem SV Darmstadt 98 vorgeworfen, sich bei der Trennung von ihm zu sehr öffentlichem Druck gebeugt zu haben.

Änis Ben-Hatira
HBSC IIMittelfeldTunesien
Zum Profil

Person
Alter
37
Größe
1,83
Gewicht
82
Fuß
L
Marktwert
153 Tsd. €
Daten

Regionalliga Nord/Ost

Spiele
58
Tore
13
Vorlagen
-
Karten
101-

Gleichzeitig verteidigte der 28-Jährige erneut sein Engagement für den umstrittenen islamischen Verein Ansaar International. «Der Verein hat mir mitgeteilt, dass sie mit dem Druck, der von außen kommt, nicht mehr zurechtkommen und dass sie damit überfordert sind», sagte er in einem Video-Interview auf seiner Facebook-Seite. «Es hat mich gestört, dass sie in einem öffentlichen Statement gesagt haben, sie empfinden mein Engagement als falsch. Denn mir hat niemand gesagt, dass sie das als falsch empfinden.»

Der Bundesliga-Club hatte sich Ende Januar von Ben-Hatira getrennt, weil der aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Ansaar massiv in die Kritik geraten war und sich nicht von der Organisation distanzieren wollte. Der islamische Verein wird vom Verfassungsschutz beobachtet und als «fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben» eingestuft. Ben-Hatira finanziert mehrere Hilfsprojekte der Organisation und erklärte in seinem Video: «Es hat mich niemals jemand angeworben. Ich habe mich selbst bei Ansaar gemeldet. Ich bin ein Fußballer, der in der Öffentlichkeit steht. Für mich war es wichtig, dass diese Organisation nichts mit Extremismus zu tun hat.»

Eine Distanzierung von Ansaar lehnt der in Berlin geborene tunesische Nationalspieler weiterhin strikt ab. Darmstadt 98 habe von ihm «eine Sache verlangt, die ich moralisch und prinzipiell nicht eingehen wollte und eingehen konnte. Nämlich, dass ich mich von der Hilfsorganisation und meinen Projekten distanziere». Ben-Hatira spielt mittlerweile für den türkischen Club Gaziantepspor.

(dpa)



Wenn schon vier Leute so viele Fehler machen, ist es vielleicht richtig, dass man auf eine Dreierkette umstellen sollte.

— Ralf Rangnick