Bayern stellt Sarr und Choupo-Moting vor: „Mussten mit unserem Budget richtig umgehen“

von philipp.meierjohann17:13 Uhr | 12.10.2020
Marseilles Spieler Bouna Sarr jubelt nach einem Treffer. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Foto: Jan Woitas

Der FC Bayern hat kurz vor Schließung des Transferfensters noch mächtig zugeschlagen. Unter anderem verpflichtete der Klub in den letzten Zügen Eric-Maxim Choupo-Moting und Bouna Sarr. Die beiden Akteure wurden nun im Zuge eines Pressetalks von Sportvorstand Hasan Salihamidzic vorgestellt.

Salihamidzic erklärt späte Transfers

„Wir hatten in dieser Transferperiode zwei Fenster. In dem ersten haben wir Nübel, Nianzou und Sané verpflichtet. Danach haben wir uns komplett auf die Champions League konzentriert und wollten die Mannschaft in Ruhe arbeiten lassen. Danach mussten wir schauen, was unsere Möglichkeiten sind, haben uns Zeit gelassen, um die besten Spieler zu verpflichten. Wir haben schwierige Zeiten, alle Clubs der Welt müssen damit richtig umgehen. Deswegen mussten wir mit unserem Budget richtig umgehen“, so eröffnete Salihamidzic den Pressetalk des FC Bayern am heutigen Montag, den man auch im Liveblog auf der Homepage des Rekordmeisters verfolgen konnte.

Die mehrfachen Aktivitäten des deutschen Meisters kurz vor „Ladenschluss“ waren überraschend. Zwar wartete man schon lange auf die gewünschte Verstärkung, doch dass der Klub es tatsächlich schaffte all diese Transfers am Deadline-Day zu finalisieren, spricht für den amtierenden Triple-Gewinner. Mit Choupo-Moting hat man eine scheinbar omnipräsente Lücke im Kader geschlossen zu haben.

„Eric hat bei Paris Saint-Germain internationale Erfahrung gesammelt, er kennt die Bundesliga, Eric kommt ablösefrei. Das passt alles sehr gut zusammen. Wie wichtig Maxim sein kann, das haben wir schon in Lissabon gesehen. Wir brauchen viele gute Offensivspieler und wir wissen auch, was Maxim für ein guter Typ ist“, freut sich Salihamidzic sehr über den ablösefreien Wechsel des 204-fachen Bundesligaspieler. Von 2007 bis 2017 war er in der Bundesliga aktiv.

Erfahrene Verstärkung für die Breite

Auch der ehemalige Mainzer zeigt sich begeistert über den weiteren Karriere-Schritt: „Ich bin super happy, es ging alles sehr schnell. Es ist eine große Ehre für so einen großen Klub zu spielen. Ich glaube, um den größtmöglichen Erfolg zu haben, brauchst du eine Breite im Kader. Bei Paris hatten wir eine sehr große Konkurrenz vorne. Lewandowski ist für mich der beste Stürmer der Welt, aber kein Stürmer kann alle Spiele machen. Ich bin selbstbewusst genug um zu sagen, dass ich der Mannschaft mit meinen Qualitäten helfen kann. Natürlich gab es Gespräche mit dem Trainer, er hat mir klar signalisiert, dass er sich freuen würde, wenn ich kommen würde“.

Ob er schon am kommenden Donnerstag im Pokalspiel der Bayern aufläuft, ist nach seiner Auskunft noch offen. Ebenfalls gute Chancen auf ein Debüt hat Bouna Sarr. Der Neuzugang von Olympique Marseille besetzt die Planstelle auf der rechten Defensiv-Seite. Seine Qualitäten ergänzen laut Sportvorstand Salihamidzic den FCB: „Er ist ein dynamischer Rechtsverteidiger, der sehr gut zu unserer Spielauffassung passt. Er wird uns auf einer wichtigen Position helfen. Sarr bringt mit seinen 28 Jahren Erfahrung und Stabilität ein, zudem glauben wir, dass er sich beim FC Bayern noch einmal weiterentwickeln wird. Bouna Sarr hat Offensivdrang, er hat Tempo und ist super agil. Wir denken, dass er sehr gute Dribblings hat und der Trainer mit ihm eine gute Option als Rechtsverteidiger hat“.

Für den 28-Jährigen ist es erst der zweite Wechsel seiner Karriere. 2015 war er für rund zwei Millionen Euro aus Metz zu Marseille gewechselt. Dementsprechend bedeutet dieser Schritt eine große Herausforderung trotz seiner Erfahrung: „Das ist das erste Mal, dass ich eine Erfahrung im Ausland mache und ich bin sehr glücklich hier zu sein. Ich habe gute Erinnerungen an die letzten fünf Jahre in Marseille. Es gab viele gute Momente, manchmal auch Tränen, die haben mich geformt“.





Ich habe mich auch bei Spielen unterm Dorfkirchturm für Schalke eingesetzt. Jetzt leiste ich dem Verein meinen letzten Dienst und wehre mich nicht gegen einen Transfer, dessen Erlös Schalke vielleicht retten kann.

— Schalkes Rolf ,,Rolli" Rüssmann über seinen Wechsel zum Revier-Rivalen BVB, mitten in der Saison 1980/81.