Bayern-Jagd stockt: Frankfurt rettet wildes Remis

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:32 Uhr | 07.12.2024
Bayern-Jagd stockt: Frankfurt rettet wildes Remis
Foto: AFP/AFP/Kirill KUDRYAVTSEV

Den Bayern-Jäger Eintracht Frankfurt hat der Pokalkater erwischt, auch die starke Heimserie ist gerissen: Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga kam gegen den eigentlich auswärtsschwachen FC Augsburg in einem wilden Spiel nur zu einem 2:2 (0:0) - und Rekordmeister München enteilte an der Spitze wieder auf sechs Punkte. Immerhin eine Niederlage wendete die SGE noch ab.

Der Franzose Hugo Ekitike (55.) brachte die Frankfurter zwar zunächst auf Kurs, Phillip Tietz (60.) und Samuel Essende (71.) konterten aber. Joker Can Uzun (74.) rettete dann das Remis. Dem enttäuschenden 0:3 im Pokal bei RB Leipzig, der ersten Pleite nach neun Spielen ohne Niederlage, folgte nun auch das Ende der Serie von fünf Heimsiegen. Vor dem Topspiel in der Europa League am Donnerstag bei Olympique Lyon (21.00 Uhr/RTL) verpasste das Team von Trainer Dino Toppmöller zudem ein Erfolgserlebnis. Der FCA errang derweil erst seinen zweiten Auswärtspunkt in dieser Saison.

Nach der Pokal-Pleite hatte Toppmöller seine Mannschaft zum Dauer-Außenseiter erklärt und so den Druck etwas rausgenommen. "Wir sind in keinem Favoritenkreis - in keinem Wettbewerb", hatte der 44-Jährige trotz der guten Ausgangslage in der Liga klargestellt. Sein Team dürfe sich nicht vom zweiten Tabellenplatz "blenden lassen". 

Zwar trat seine Mannschaft engagiert auf, die starke Rotation machte sich jedoch im Spiel bemerkbar. Toppmöller schonte seine Shootingstars Nathaniel Brown und Nnamdi Collins zunächst, es begannen überraschend Fares Chaibi und Niels Nkounkou. Der Brasilianer Tuta spielte als Sechser neben Mahmoud Dahoud.

Frankfurt bemühte sich wie gewohnt um Spielkontrolle und schaltete über Omar Marmoush und Ekitike schnell um, einzig an Präzision mangelte es in der Anfangsphase. Beim FCA lief derweil zunächst nicht viel zusammen, die Schreckensbilanz von erst einem Auswärtspunkt spiegelte sich in der zumeist harmlosen Offensive wieder. Doch defensiv machte der FCA einen guten Job, das wenig eingespielte Mittelfeld der Frankfurter fand selten Lücken. 

Gefahr entstand gerade über tiefe Bälle, etwa beim zu hastigen Heber von Ansgar Knauff (23.). Kurz vor der Halbzeitpause vereitelte Nediljko Labrovic mit den Fingerspitzen gegen Knauff die größte Chance zur Führung (45.+1). Nach dem Seitenwechsel wirkte die SGE wacher, ein Versuch von Chaibi (47.) wurde in letzten Moment geblockt. 

Ein perfekt gespielter Angriff reichte zur Führung: Eine Flanke legte der gute Knauff auf Ekitike ab, der aus zwei Metern traf. Doch Augsburg antwortete aus dem Nichts, Tietz nutzte eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr zum Ausgleich. Ein wackliger Moment von Frankfurts Torhüter Kevin Trapp brachte dann Essende in Position, plötzlich lagen die Gastgeber zurück - der nur zwei Minuten zuvor eingewechselte Uzun ließ sie dann aber noch mal jubeln.

(sid)




Ich würde lieber mit 10 Mann spielen, als auf einen Spieler zu warten, der den Bus verpasst hat.