Bayer Leverkusen liefert Zahlen des Grauens

von Carsten Germann15:30 Uhr | 22.08.2022
Foto: Imago

Aus der Serie „Der Untergang“… Bayer Leverkusen ist nach dem 0:3 (0:2) gegen 1899 Hoffenheim am 3. Spieltag auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Keine Panik unterm Bayer-Kreuz? Es ist der schlechteste Start der Leverkusener aller Zeiten. Stand der Daten: 21. August 2022.

Am 7. Mai 2022 hat sich Rudi Völler (62 / „Er hat’s dann nochmal versucht, zu probieren“) nach über zwei Jahrzehnten als Spieler, Team-Manager und Sportdirektor bei Bayer Leverkusen in die verdiente Fußball-Rente verabschiedet.

Möglicherweise hat der Bayer-Klub mit dem guten Rudi den Mann verloren, der ihm ein Gesicht gab. Schlimmer noch: Seit Völlers Abschied hat Bayer 04 kein einziges Pflichtspiel gewonnen. „Klub-Legende Rudi Völler muss den Untergang auf der Tribüne fassungslos mit ansehen“, schrieb BILD am SONNTAG, „seit er zum Saisonende sein Amt als Geschäftsführer-Sport abgegeben hat, geht nichts mehr.“

4-mal die Note 6

  • Bayer Leverkusen liefert Zahlen des Grauens. Die Heimniederlage gegen die Kurpfälzer war die 4. Pflichtspiel-Pleite in Folge vom Start weg.
  • 4-mal gab es von BILD am SONNTAG für Leverkusener Spieler in der Partie gegen Hoffenheim die Note 6.
  • Im BamS-Jargon bedeutete das für Charles Aranguíz, Serdar Azmoun, Piero Hincapié und Adam Hlozek: „Hat das Geld nicht verdient“!
  • Die hinter RB Leipzig zweitbeste Rückrundenmannschaft 2021/2022 (36 Punkte) kassierte im Pokal in Elversberg, zum Saisonstart in Dortmund (Fussballdaten.de berichtete), dann gegen den FC Augsburg und nun gegen Hoffenheim immer ein Tor in der ersten Viertelstunde.
  • Umgekehrt hat Leverkusen – Pokalspiel in Elversberg ausgeklammert – in der Liga noch kein Tor in der Anfangsviertelstunde erzielt.
  • Im letzten Jahr markierte die Mannschaft von Gerardo Seoane (43) 14 ihrer 80 Saison-Tore in den ersten 15 Spielminuten.

3 Liga-Pleiten in Folge

Dass Bayer nach drei Spieltagen ohne Bundesliga-Punkte dastand, das gab es schon einmal. 2018/2019 war das so, mit 0:2 im rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach, 1:3 gegen den VfL Wolfsburg und 1:3 beim FC Bayern München. Aber: Dafür rumpelten sich die Bayer-Kicker wenigstens im DFB-Pokal beim 1. FC Pforzheim mit 1:0 eine Runde weiter.

Damals brachte der Trainerwechsel mit Peter Bosz für Heiko Herrlich – stilsicher einen Tag vor Heiligabend 2018 – und eine Leistungsexplosion für den „Bosz-Dienst“ noch Rang 4 und die Champions-League-Teilnahme. Allein in den letzten 4 Liga-Spielen gelangen Bayer 16 Tore. 



Selbst wenn ich wollte, ich habe gar keinen Beton, den ich anrühren könnte.

— Dietmar Demuth, Trainer von Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli, über seine Abwehr.