Aufschwung in Fürth – und der Erbe von Hellström

von Carsten Germann13:00 Uhr | 18.02.2022
Foto: Imago

In der 5-Spiele-Bilanz in 2022 von Fussballdaten.de hat die SpVgg Greuther Fürth einen bemerkenswerten Sprung nach vorn gemacht. 2 Siege, 2 Remis und nur eine Niederlage im neuen Kalenderjahr sorgen am Ronhof allerdings nur bedingt für Aufbruchsstimmung. Stand der Daten: 16. Februar 2022.

Mehr Punkte (1,5 zu 0,07 aus den ersten 14 Spielen), weniger Gegentore (1,0 pro Spiel), gestiegene Chancenverwertung (31,2 Prozent), bessere Zweikampfwerte (50, 2 Prozent), deutlich stärkere Laufleistung (119,0 Kilometer vs. 115,7 km bis zum 14. Spieltag), die Bilanzen von Greuther Fürth lasen sich schon zum 20. Spieltag in fast allen leistungsrelevanten Bereichen viel besser.

Mit dem 22. Spieltag setzte der in der Rückrunde so hoffnungslos abgeschlagene Aufsteiger noch ein paar Meilensteine.

3 Rekorde in einem Spiel

  • Branimir Hrgota (29) war beim 2:1-Erfolg gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende der überragende Mann.
  • ·        Der schwedische Stürmer traf nach handgestoppten 27 Sekunden zum 1:0 – das schnellste Tor in der Bundesliga-Zugehörigkeit der Spielvereinigung und das schnellste in dieser Saison

·        Mit dem Führungstreffer überholte Hrgota den bisherigen Fürther Bundesliga-Rekordtorschützen Nikola Djurdjic, dem 2012/2013 in 15 Einsätzen 5 Treffer gelungen waren

Noch 9 Punkte Rückstand: Trotzdem aussichtslos für Fürth?

  • ·        12 Punkte hat Fürth aus den letzten 8 Spielen gesammelt, das bedeutet Platz 7 in der Rückrundentabelle
  • ·        Dafür benötigten Branimir Hrgota und Co. nur 8 eigene Treffer
  • ·        Aber: Einen Rückstand von 9 Zählern auf den 16. Tabellenplatz hat zu diesem Zeitpunkt einer Saison noch nie ein Klub aufgeholt
  • Ein Liga-Erhalt von Fürth würde also das Augsburger Wunder von 2013 noch toppen. Der FCA holte damals 24 Punkte in der Rückrunde – und sprang in einem denkwürdigen Saisonfinale mit 3:1 gegen Fürth noch über den Strich. Der im Winter 2012 aus der Vereinslosigkeit geholte österreichische Torhüter Alexander Manninger (44) hatte daran seinen Anteil. Er hielt am 34. Spieltag einen Elfmeter von Edgar Prib.

Erst der 2. Torhüter aus Schweden

Einen Torhüter als Hoffnungsträger hat auch die SpVgg Greuther Fürth. Wintereinkauf Andreas Linde (28) vom Haaland-Klub Molde FK stand gegen Hertha erstmals im Tor. Er parierte 7 von 8 Torschüssen und wurde ganz nebenbei zum ersten schwedischen Torwart in der Bundesliga nach dem legendären, in der vergangenen Woche im Alter von 72 Jahren verstorbenen Ronnie Hellström (266 Spiele für den 1. FC Kaiserslautern). 



Ich finde es schlimm, wie weit wir mittlerweile im Profifußball gekommen sind. Ich habe langsam den Eindruck, es geht nur noch um Geld.

— Harald Schmidt