Auch Mustafi kann Schalker Absturz nicht stoppen

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:29 Uhr | 06.02.2021
Neuzugang Mustafi rettet Schalke nicht vor Niederlage
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Auch Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi hat den Absturz von Schalke 04 nicht stoppen können. Bei seinem Bundesliga-Debüt verlor der 28-Jährige mit dem Tabellenletzten 0:3 (0:1) gegen RB Leipzig, die ohnehin nur noch geringe Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet weiter. Nach nur einem Sieg in den letzten 36 Bundesligaspielen rückt der vierte Abstieg in der Vereinsgeschichte immer näher.

Leipzig bleibt dank der Tore von Nordi Mukiele (45.+3), Marcel Sabitzer (73.) und Willi Orban (87.) erster Verfolger des Rekordmeisters Bayern München - allerdings mit sieben Punkten Abstand. Beim ersten Gegentor sah Mustafi nicht gut aus, weil er den Zweikampf am Fünfmeterraum verlor. Schalke liegt 14 Spiele vor Saisonende weiter neun Punkte hinter dem Relegationsplatz.

Nach elf Jahren im Ausland lief Mustafi erstmals in der Bundesliga auf und war vor allem in der ersten Halbzeit lange ein stabilisierender Faktor bei seinem neuen Klub. Dabei hatte der Innenverteidiger nach seinem Wechsel vom FC Arsenal bis Freitag in Quarantäne bleiben müssen und nur individuell trainieren können. "Ich zähle auf seine große internationale Erfahrung", sagte Trainer Christian Gross bei Sky, "er ist ein Leader."

Am Montag hatte der Weltmeister von 2014 einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben, er soll den türkischen Nationalspieler Ozan Kabak ersetzten, der als Leihgabe mit Kaufoption zum FC Liverpool transferiert wurde. Erneut verzichten musste Gross auf Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar. Der 37-Jährige, der mit seinen Toren doch noch den Abstieg verhindern soll, kam wegen Wadenproblemen bisher nur zu einem Kurzeinsatz.

Mustafi, der nicht einmal zusammen mit seiner neuen Mannschaft trainiert hatte, dirigierte lautstark die Schalker Abwehr. Damit hatte er von der ersten Minute an viel zu tun, denn die Leipziger begannen aggressiv und richteten sich schon früh in der gegnerischen Hälfte ein. Dani Olmo scheiterte mit der ersten hochkarätigen Chance an Torhüter Ralf Fährmann (13.).

Mit gutem Stellungsspiel, einer starken Zweikampfquote und sicherem Passspiel stabilisierte Mustafi zunächst die Defensive des Tabellenletzten. So tat sich Leipzig schwer, trotz viel Ballbesitz in die gefährliche Zone vorzustoßen. Allerdings: Beim RB-Führungstor Sekunden vor dem Pausenpfiff kam Mustafi zu spät. Auch kurz nach Wiederbeginn verlor er ein Duell gegen Alexander Sörloth, der allerdings an Fährmann scheiterte (47.).

Nach vorne fand Schalke dagegen fast überhaupt keinen Weg. Die Angriffsversuche wurden meist im Keim erstickt, entweder durch ungenaue Pässe oder konzentrierte Leipziger Abwehrarbeit. In Tornähe kamen die Königsblauen nur nach kapitalen Fehlern der Gäste, nahmen die Geschenke aber nicht an.

(sid)



Die Nase ist halt eine verletzliche Stelle, und wenn man sie mit den Stollen oder der Fußspitze berührt, kommt es zu Nasenbluten.

— Günter Netzer