10. April 1994 – Frankfurt feuert Stein & Toppi

von Carsten Germann12:00 Uhr | 10.04.2024
Foto: Imago

Trainer-Beben am 10. April 1994 in der Bundesliga – Vor 30 Jahren legte Eintracht Frankfurt eine der spektakulärsten Doppel-Entlassungen der Liga-Historie hin. Trainer Klaus Toppmöller und Torhüter-Idol Ulrich „Uli“ Stein mussten zusammen den Riederwald verlassen. Das Portal Fussballdaten.de blickt zum 30. Jahrestag auf die Zahlen und zitiert die besten Sprüche.

Uli Stein
TorwartDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
70
Größe
1,84
Daten
Spiele
776
Tore
1
Vorlagen
-
Karten
15-3

Eigentlich kann sich Dino Toppmöller freuen. Platz 6 und eine Job-Garantie durch die Eintracht Bosse für die neue Saison, obwohl Europa für die „Adler“ noch nicht gesichert ist und die Ergebnisse zuletzt dürftig waren.

Denn: Zum gleichen Zeitpunkt seiner ersten bzw. einzigen Saison in Frankfurt war sein Vater Klaus „Toppi“ Toppmöller 1994 schon draußen!

Mit viel medialem Getöse vom Nachbarn Waldhof Mannheim geholt, sollte Toppmöller (heute 73) die Frankfurter endlich zum Meistertitel führen.

„Mit 18 meine Schuhe verbrannt!“

Die Eintracht spielte Traum-Fußball – die ersten 11 Spiele blieb man ungeschlagen – und Toppmöller lieferte die Sprüche zum Höhenflug.

„Wenn ich so gespielt hätte wie er – als Wadenbeißer – dann hätte ich mit 18 meine Schuhe verbrannt!“ (über Bundestrainer Berti Vogts) und „Am Mittwoch haben alle Englisch gelernt: Das hört sich jetzt Bye, bye, Bayern an!“  waren sicherlich die markigsten.

Dann aber der Bruch. Torjäger Anthony Yeboah verletzte sich Ende September 1993 gegen Dresden (3:2) und fiel bis Jahresende aus.

5 Zähler

Da hatte Frankfurt seinen 5-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze schon verspielt.

4 Spiele ohne Sieg kosteten ab dem 26. März 1994 die Eintracht die Meisterschaft – und Stein & Toppmöller den Job.

„Solange ich sportlicher Leiter bin, wird es keine Trennung von Klaus Toppmöller geben“, hatte SGE-Manager und Weltmeister Bernd Hölzenbein noch im Februar 1994 beteuert. Offenbar überlegte er es sich doch anders... 

Beim 5:1 gegen Absteiger Wattenscheid 09 stand Thomas „Gustl“ Ernst im SGE-Tor und „der treue Charly“, Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel, sprang als Interimstrainer ein.

Von Uli Stein trennte man sich an diesem ominösen 10. April 1994 ebenfalls – nach 224 Spielen als Torhüter von Eintracht Frankfurt. 



Ich an Matthias Sammers Stelle würde jeden Morgen, bevor ich das Bayern-Trainingsgelände betrete, Gott danken, dass irgendjemand auf die Idee gekommen ist, mich dazuzunehmen.

— Jürgen Klopp, BVB, kontert Matthias Sammer, Sportvorstand von Bayern München.